Sieben Jahre Vorlaufzeit nähern sich dem Ende, wobei es genaugenommen kein Ende sondern ein Neuanfang ist: Der Markt Eisenheim plant im Juli den Spatenstich für den „Dorfladen mit Cafè“ in Obereisenheim.
Im östlichen Teil Obereisenheims, an der Verbindungsstraße zu Untereisenheim und gegenüber des Bauhofes soll der Laden in Containerbauweise entstehen. Zu kaufen gibt es dann von Brötchen über Lebensmittel und Getränke bis hin zu Kaffee und Kuchen. Auch können Zutaten für Grillfeste oder Präsentkörbe bestellt werden. Wichtig ist Simone Ender, einer von zwei ehrenamtlichen Geschäftsführerinnen dabei, dass es „bei uns nicht teurer ist als etwa in den Geschäften in Volkach oder Würzburg, und wir bieten weit mehr als etwa nur die Milch oder das Mehl, die beim Großeinkauf vergessen worden sind“.
Der Laden soll eine Verkaufsfläche von etwa 150 Quadratmetern bekommen, ein 30 Quadratmeter großes Cafè und eine 50 Quadratmeter große überdachte Terrasse. Der ideale Platz für Stammtische oder eine Wanderergruppe, aber auch für Mütter, denn dort haben sie ihre Kinder auf dem benachbarten Spielplatz bestens im Blick. „Die gehören – neben vielen anderen – auch zu unserer Zielgruppe“, sagt Gabriele Ott-Richebächer, die zweite Geschäftsführerin.
Es werden noch hauptamtliche Mitarbeiter gesucht
Ott-Richebächer ist mit ihrem Mann vor zehn Jahren nach Obereisenheim gezogen und über eine der Gruppen, die den Laden aufbauen und betreiben, in ihre neue Rolle geschlüpft. Ähnlich ist auch Simone Ender zu ihrem neuen Job gekommen. „Erst war ich nur im Beirat, aber dann ist mir die Geschäftsführung angetragen worden“, berichtet sie.
Gesucht werden noch zwei hauptamtliche Mitarbeiter, die idealerweise über eine Ausbildung im Einzelhandel verfügen sollten. Da gebe es auf sehr viele Feinheiten zu achten, „die wir als ungelernte Kräfte gar nicht wissen können“, sagt Ott-Richebächer. Etwa der Aspekt, ab wann Wassermelonen nicht mehr haltbar seien und wo sie dann im Laden zu welchem Preis platziert werden müssen, damit sie auch gesehen und gekauft werden. Geplant ist, den Marktleiter in Vollzeit einzustellen und eine zweite Kraft in Teilzeit. Hinzu kommen 450-Euro-Jobber „und dann natürlich die vielen ehrenamtlichen Helfer, ohne die wir gar nicht auskommen können“, hofft Ender auf viele fleißige Helfer aus beiden Ortsteilen.
Die Gemeinde muss 400 000 Euro stemmen
Bürgermeister Christian Holzinger rechnet aktuell mit etwa 800 000 Euro Gesamtkosten (netto). Es gibt eine Förderung von 350 880 Euro vom Amt für ländliche Entwicklung. Möglicherweise kommt noch eine Unterstützung von 50 000 Euro über einen anderen Fördergeber dazu, so dass am Ende gut 400 000 Euro bei der Gemeinde verbleiben. „Allerdings sind noch nicht alle Aufträge vergeben“, so Holzinger. Rechtlich ist der Dorfladen eine „haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft“.