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Würzburg: Dr. Frederike Middelhoff erhält Kulturpreis Bayern

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Dr. Frederike Middelhoff erhält Kulturpreis Bayern

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    Dr. Frederike Middelhoff (Mitte) erhält den Kulturpreis Bayern 2019 als beste Absolventin der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Überreicht wurde der Preis von Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG (rechts), und Staatsminister Bernd Sibler (links)
    Dr. Frederike Middelhoff (Mitte) erhält den Kulturpreis Bayern 2019 als beste Absolventin der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Überreicht wurde der Preis von Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG (rechts), und Staatsminister Bernd Sibler (links) Foto: Alex Schelbert, Bayernwerk AG

    Dr. Frederike Middelhoff hat den Kulturpreis Bayern des Bayernwerks für ihre Dissertation in Neuerer deutscher Literaturgeschichte erhalten. Die Warendorferin ist eine von 33 Absolventen staatlicher bayerischer Hochschulen und Universitäten, die am Donnerstagabend im Münchener Brauhaus am Nockherberg mit der Bronzestatue „Gedankenblitz“ geehrt worden sind. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert.

    Überreicht wurde er von Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, und Staatsminister Bernd Sibler. Mit dem Kulturpreis Bayern hat das Bayernwerk gemeinsam mit dem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst nun schon zum 15. Mal herausragende Leistungen in Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet:

    Den Preis erhalten die 33 besten Absolventen staatlicher bayerischer Hochschulen, fünf Kulturschaffende und ein Sonderpreisträger. „All unsere Preisträger gestalten die Kultur, Wissenschaft und Kunst Bayerns aktiv mit und setzen Impulse für unsere Zukunft. Der Kulturpreis Bayern ist ein Zeichen der Würdigung und des Dankes dafür“, erklärte Reimund Gotzel. Die Arbeiten der Absolventen und Doktoranden kommen aus unterschiedlichen Fachbereichen. Sie bilden ein großes Spektrum gesellschaftlich relevanter Themen ab.

    Autobiographie eines Pferdes

    Dr. Frederike Middelhoff lebt und arbeitet in Hamburg. In ihrer Doktorarbeit hat sie eine bislang unerforschte Gattung der deutschen Literaturgeschichte untersucht: Die Autozoographie. Dabei handelt es sich um quasi-autobiographische Ich-Romane, in denen ein Tier seine Lebensgeschichte erzählt. Hinter Titeln wie „Lebensgeschichte eines Miethpferdes“ (1799) verbirgt sich aber nicht bloß eine literarische Unterhaltungsform.

    Bei der Rekonstruktion des Entstehungskontextes der Gattung hat die Literaturwissenschaftlerin vielmehr herausgefunden, dass im Untersuchungszeitraum von 1789-1922 sowohl in der Tierseelenkunde als auch der Tierschutzbewegung und der Zoologie über die Autobiographiefähigkeit von Tieren nachgedacht wurde. Man schrieb den Tieren Eigenschaften zu, die für das Verfassen einer Autobiographie benötigt werden: Selbstbezug, Gedächtnis und Selbstausdruck. So stellt die 32-Jährige in ihrer Arbeit auch Verbindungen zwischen der Tiertheorie und den von ihr untersuchten literarischen Erzählungen her. An Beispielen zeigt Dr. Frederike Middelhoff, dass die Ich-Romane der Pferde, Katzen und Hunde das Artenwissen ihrer Zeit beschreiben und dieses Wissen gleichzeitig als Zuschreibung durch den Menschen reflektieren. Die aus Warendorf stammende Dr. Frederike Middelhoff lebt und arbeitet in Hamburg.

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