„Wir sind Freunde für immer“ mit diesem emotionalen Lied, gesungen in portugiesischer Sprache, verabschiedeten sich die drei Brasilianer, die zwei Wochen in Lengfeld gelebt haben. Die Lengfelder sangen mit, vor allem die zwei Dutzend unter ihnen, die schon einmal in der Partnergemeinde Pacoti in Brasiliens Nordosten waren. Ein bewegender Abschluss der Ewigen Anbetung in Alt St. Laurentius.
Hilfe zur Selbsthilfe organisiert
Freundlich und offen haben Conceiao, Audecíane und Luis Henrique aus Pacoti mit ihren deutschen Gastgebern Lengfeld, Würzburg sowie Sozial- und Jugendeinrichtungen besucht. Sie entdeckten die Heimat von Pater Kilian Mitnacht. Der Lengfelder ging 1937 als Missionar nach Brasilien und wirkte vom 2. Oktober 1942 bis zu seinem Tod im Januar 1995 in Pacoti und wird bis heute dort stark verehrt. Erste Aufgabe des jungen Salvatorianers war die Seelsorge bei den Schwestern des Hl. Vinzenz, die dort eine Schule betreiben. Bald organisierte er mit der Hilfe seiner deutschen Heimat Hilfe zur Selbsthilfe, baute Straßen, Kirchen, ein Krankenhaus und gründete Außengemeinden, Communidades in dem bitterarmen Bergland von Cearà. Bei einem Heimaturlaub 1975 erklärte Pater Kilian die damals noch selbständige Gemeinde Lengfeld und Pacoti zu Partnergemeinden. 1985 fuhr eine erste Lengfelder Delegation mit Pfarrer Wolfgang Rieser nach Pacoti, schon vorher finanzierten die Lengfelder Ministranten das Schulgeld für ihre Kollegen in Pacoti.

Noch vor dem Tod von P. Kilian im Januar 1995 übernahm der Verein „Partnerschaft Lengfeld – Pacoti“ unter der Führung Marianne Grave die besonderen Beziehungen und baute sie aus. Grave und der Verein sorgten dafür, dass die Brücke nach Brasilien keine Einbahnstraße bleibt und Pacotienser nach Lengfeld kamen. Padre Benicio, der Nachfolger von Pater Kilian, und Jugendliche aus Pacoti, besuchten nicht nur den Weltjugendtag in Köln, sondern auch Lengfeld. Heute läuft die Hilfe aus Lengfeld in Pacoti über den Verein Aspek, Partnerverein von „Partnerschaft Lengfeld-Pacoti“. Neben vielen Eindrücken und Anregungen für die Arbeit vor Ort nahmen die drei Brasilianer auch zahlreiche Geschenke aus Franken mit in die Partnergemeinde jenseits des Atlantiks.
