Nicht nur der Ort für die Freisprechungsfeier der Junghandwerker der Bauinnung, das Tagungszentrum in der Festung Marienberg in Würzburg, war ein besonderer, auch der Anlass: Erstmals sprachen die Obermeister der drei Innungen Würzburg (Ralf Stegmeier), Lohr-Marktheidenfeld (Gernot Senger) und Kitzingen (Thomas Rank) 72 Jung-Gesellen in einer gemeinsamen frei.
Hoffnungsvoll, so Stegmeier in seiner Festrede, könnten die jungen Leute in die Zukunft schauen, ob der aktuell guten Baukonjunktur und: „Wir Bauleute schaffen nachhaltige Werke, die auch Sie später noch ihren Enkeln zeigen und ihnen sagen können, woran Sie selbst mitgearbeitet haben.“ Es werde niemals eine Zeit geben, in der nicht gebaut würde, zum Beispiel altersgerechte Wohnungen. Zugleich ermunterte er die Junghandwerker, ein Leben lang weiterzulernen. „Geht mit offenen Augen durch die Straßen. Wir Handwerker sind zwar nicht das Volk, aber ein wesentlicher Anteil davon, nämlich der Eckpfeiler, der, wenn er nicht trägt, ein Gebäude einstürzen lässt.“
Von einem „gestandenen, weil qualifizierten Beruf“ sprach sodann in seinem Grußwort der Würzburger Stadtrat und Altoberbürgermeister Jürgen Weber. Mit ihren Werken würden die Handwerker deutlich sichtbare Spuren hinterlassen.
Der Vizepräsident der Handwerkskammer Unterfranken, Walter Heußlein, bat wie Weber die jungen Leute, sich auch sozial und ehrenamtlich zu engagieren und bezeichnete eine gute Aus- und Weiterbildung als „Schlüssel zum beruflichen Erfolg“. Beifall erhielt er für seinen Vorschlag, dass nicht nur Studenten, sondern auch Auszubildende freie Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmitteln für die Fahrten zur Schule und den Betrieben bekommen sollen. „Im Kreis Bad Kissingen klappt das schon“, so Heußlein.
Johann Schweiger, neuer Direktor der Josef Greising Schule in Würzburg, würdigte die „großen Baumeistern, die Großes hinterlassen haben“, und in diese Tradition würden die Jung-Gesellen jetzt auch treten. „Wer lernt, bleibt jung, also halten Sie Ihren Geist jung“, ermunterte er seine ehemaligen Schüler.
Launig sprach Gernot Senger, seinem Bekunden nach „Noch“-Innungsobermeister von Lohr/Marktheidenfeld, sein Grußwort. In den Jung-Gesellen sah er „anfangs schmalbrüstige, schlaksige Gestalten, die jetzt muskelbepackt und kerngesund“ ins Berufsleben gehen würden. Sein Tenor: „Wir schaffen Werte, die auch in den nächsten Jahrhunderten noch gebraucht werden.“
Stellvertretend für alle Jung-Handwerker bedankte sich Thomas Distler bei den Betrieben, den überbetrieblichen Ausbildungsstellen, den Ausbildern, Lehrern und Eltern für die „tolle Unterstützung“, ohne die die jungen Leute die Ausbildung wohl kaum geschafft hätten.
Für den passenden musikalischen Rahmen sorgten der Gitarrist Bernhard von der Goltz und der Sopran-Saxophonist Rainer Schwander aus Würzburg.
Jung-Gesellen Würzburg Felix Köhler aus Würzburg (M. Hartmann GmbH in Güntersleben); Jan Lurz aus Güntersleben (Balthasar Höhn GmbH & Co. KG in Würzburg); Julian Baumann aus Sommerhausen (Dorsch Bau in Eibelstadt); Phillipp Dorsch aus Eibelstadt (Dorsch Bau in Eibelstadt); Dominik Hanke aus Rottendorf (Höhn Balthasar in Würzburg); Julien Keupp aus Hausen (Höhn Balthasar in Würzburg); Adrian Kistner aus Sommerhausen (Amling Josef GmbH in Eibelstadt); Jonathan Österlein aus Würzburg (Höhn Balthasar in Würzburg); Louis Schömig aus Rimpar (Göpfert und Schömig in Rimpar); Daniel Brandl aus Würzburg (Ruppert-Fliesen in Würzburg); Mahir Noyaner aus Würzburg (Göbel Fliesen GmbH in Würzburg); Maximilian Zeltner aus Würzburg (Schrank GmbH in Großrinderfeld) Markus Heinickel aus Waldbrunn (Tiefbauamt Würzburg); Cengiz Karan aus Ochsenfurt (Trend-Bau GmbH&Co.KG in Röttingen).