Auf das einst hochgepriesene Baugebiet angesprochen, das sinnvollerweise "An den drei Pappeln" getauft wurde, weil dies besser klingt als das Baugebiet Waldfriedhof, wie es landläufig genannt wird, weiß der Geschäftsleiter für Wirtschaft-Immobilien-Marketing bei der Stadt Würzburg, Klaus Walther, nur Positives zu berichten. Von den 26 Bauplätzen mit einer Größe von 400 bis 600 Quadratmetern sind inzwischen immerhin 15 verkauft. Die ersten Häuser stehen, es wird gebaut.
Zufrieden ist er vor allem deshalb, weil seit dem letzten Jahr der Grundstücksverkauf konstant läuft, trotz der momentan wirtschaftlich schwierigen Lage und trotzdem es sich um kein preisgünstiges Baugebiet handelt, wie er einräumen muss. Die positive Verkaufs-Einschätzung gilt auch für das größte Neubaugebiet der Stadt in Rottenbauer, wo inzwischen von 370 Bauplätzen 220 verkauft werden könnten.
Die relative Zufriedenheit über den Grundstücksverkauf für das Gebiet "Drei Pappeln" liegt allerdings eher in der Geschichte des Entwicklungsgebiets begründet. Denn so gut lief es nicht schon immer. Schließlich hatte sich die Stadt hier die "schnelle Mark" erhofft. Zu welchen Bedingungen auch immer - über die Höhe einer Ablösesumme war gestern im Rathaus nichts zu erfahren - konnte sie 1994 die Firma Gerlach als Betreiber der Tennisanlage zum Ausstieg aus einem Nutzungsvertrag bewegen, der über das Jahr 2000 hinaus gereicht hätte. Schon im Mai 1995 wurden die Hallen abgebrochen. Die Stadt musste mit Erschließungsmaßnahmen in Vorleistung gehen. Doch niemand wollte die Grundstücke inmitten einer wunderschönen grünen Landschaft mit Blick ins Maintal haben. Nicht für die ursprünglich angedachten 1000 Mark pro Quadratmeter, die wohl den ursprünglich errechneten Grundstückserlösen zugrunde gelegen hatten, noch für die zunächst geforderten 850 Mark pro Quadratmeter.
Als bis 1999 noch kein einziger Bauplatz verkauft war, musste der Stadtrat handeln. Aus 18 großzügigen Grundstücken zwischen 600 und 1400 Quadratmetern wurden 26 kleinere Parzellen mit 400 bis 600 Quadratmetern für Einfamilienhäuser und 700 bis 800 Quadratmeter für Doppelhäuser. Gleichzeitig sank der Quadratmeterpreis von 850 auf 690 Mark, heute umgerechnet 350 Euro. Der Durchbruch war geschafft. Am 1. Juni 2000 ging der erste Bauplatz weg.
Kleiner Schönheitsfehler dabei: Der Kanal war bislang nur auf 18 Bauplätze ausgelegt und musste erweitert werden. Im vergangenen Jahr wurde der Kanal im Waldkugelweg zwischen dem Baugebiet "An den drei Pappeln" bis zum Anschluss an der Steinbachtal-Schule erneuert und größer dimensioniert. Als Kosten wurden 1,25 Millionen Euro genannt.