Lebensfreude und Geselligkeit pflegen war die Idee einer kleinen Gruppe von Zellerauer, als sie 1975 die Faschingsgesellschaft Carneval-Freunde Zellerau gründeten. Welchen Erfolg sie damit hatten, zeigte wieder einmal die Prunksitzung am Samstag im närrisch gefüllten Saal des Pfarrzentrums Heiligkreuz.
Als neuer Gesellschaftspräsident begrüßte Jürgen Wohlfahrt gemeinsam mit Sitzungspräsidentin Stefanie Beck die Gäste, allen voran Bürgermeister Adolf Bauer und einen kompletten „Elferrat“ aus dem Rathaus, darunter Stadrat Emanuele La Rosa als Schirmherrn der Saison.
Das Wort ergriff dann selbstbewusst Jugendsitzungspräsident Alexander Langer, der sich unbändig freute, den ersten Auftritt der „Buntstifte“ ankündigen zu dürfen. Die junge Integrationsgruppe steht für Toleranz, Respekt und Offenheit für andere Kulturen, was sie mit einem eigenen Lied zum Ausdruck brachten, das bereits im Studio aufgenommen wurde: „Schön, dass du da bist“. Betreut werden die Buntstifte von Heike Bader, Marie Neumann, Nikolas Fries, Lena Beck und Hendrik Frank.
Ist das Smartphone die Revolution?
Begeistern durfte sich das Publikum dann an dem Auftritt der drei jüngsten „Sternchen“ mit ihrem zuckersüßen Marschtanz, trainiert von Carina Fersch und Sarah Müller. Wohin ihr Weg führt, zeigte dann mit großem Schwung die die Jugend- und Juniorengarde mit ihrem Marschtanz in neuen Kostümen. Später begeisterten sie noch einmal mit Schautanz als bunte Frösche und dem Thema "Wo die Liebe hinfällt". Viel Beifall gab es auch für die Trainerin Mirjam Schneider.
In die Bütt ging dann Doris Paul von der Schwarzen Elf aus Schweinfurt, die sich ihren Reim machte auf tägliche Leben und ihre Erfahrung: „Des Smartphone is die Revolution“.
Als Tanzmariechen begeisterte Nika Meyer im leuchtenden Kostüm die Gäste. Beifall gab es auch für die stolze Trainerin Antonia Bader.
Richtig Stimmung brachte dann Thomas Müller von der Gilde Giemaul, der mit seinen selbst gedichteten Stimmungsliedern auf der Gitarre mit den Gefühlen seiner Gäste spielte.
Dass auch die Jugend im fränkischen Fasching stark vertreten ist, zeigte der junge Büttenredner Fabio Walter aus Gerbrunn auf einfach chillige Weise.
Männergarde stellte ein Pferd auf den Flur
Nach dem Marschtanz der Waldbrunner Garde und dem fetzigen Showtanz der eigenen Jugend- und Juniorengarde ließen die Carneval-Freunde ihr Prunkstück auf die Bühne, ihre Männergarde. Die stadtbekannten Akteure ließen in tollen selbst genähten Kostümen ein Pferd auf dem Flur stehen und sorgten dafür, dass sich ein rotes Pferd auch einfach noch umkehrt.
Natürlich hatten die Carneval-Freunde auch diesmal wieder fernsehbekannte Showmänner auf der Bühne: den Meister des geschliffenen Wortes Peter Kuhn von der Schwarzen Elf aus Schweinfurt, der als englischer Gentleman lästernde Reime auf die Politik machte, den Büttenredner Wiggerl aus Niederbayern und den großartigen Bauchredner Marcellini mit seine Hund Oskar, dazu den wieder einmal faszinierenden Büttenredner Oliver Tissot. Für lautstarke Stimmung im Saal sorgten die Hettstädter Guggenmusiker, die jetzt auch schon 20 Jahre auf die Pauke hauen.
"Til von Franken" für Jürgen Erlbacher
Ein paar Auszeichnungen gab es an diesem stimmungsvollen Abend auch, so einen Orden vom Fastnacht-Verband Franken für das „Duo Durst“, das nun schon seit 20 Jahren für Stimmung sorgt. Den „Til von Franken“ bekam Jürgen Erlbacher, der seit 28 Jahre beim CFZ fast überall aktiv ist. Jugendleitern Michaela Meyer bekam den Verdienstorden als höchste Auszeichnung der CFZ.
Das furiose Finale punktete dann wieder mit hausgemachten Nummern: Die Aktiven-Garde begeistert mit ihrem Schautanz "Das verkaufte Lächeln" und schließlich zeigte das Männerballett eine bewegende Playback-Nummer. Dreimal Zellerau Helau!