Das dritte Schnitzertreffen für Motorsägenkünstler findet das erste Mal am Seefeldweiher in der Hemmersheimer Gemarkung statt. Zwölf Künstler aus ganz Deutschland sägen sich über das ganze Wochenende durch 60 Baumstämme.
Zwei der vier Ausrichter des diesjährigen Festes sind die zwei Kettensägemänner Martin und Winfried Breunig – zwei Brüder. Bedrohlich sehen die zwei Männer nur aus, wenn sie mit ihren Schutzanzügen, ihren Brillen und ihren Gehörschutz auf die Baumstämme losgehen.
Ansonsten sind sie nett, gut aussehend und gerne bereit, über die Arbeit mit der Kettensäge zu berichten. Gut drei Jahre ist es her, dass der Landwirt und der Lagerleiter einen Kurs in Kettensägen-Schnitzen besuchten. Auftakt zu einer Art „Kettensägen-Leidenschaft“, die die zwei Brüder nicht mehr losließ. Fortan wurde trainiert, was das Zeug hielt.
Jeder der zwei Brüder hat ein Spezialgebiet. Winfried (der Jüngere) liebt abstrakte Figuren, die er so blank schleift, dass man sich schon fast darin spiegeln kann. Martin dagegen schnitzt sich durchs vielgestaltige Tierreich: Adler mit weit ausgebreitet Schwingen, sich aufbäumende Pferde, rennende Wildschweine und kleine Schnecken gehören hier zum Standardprogramm.
Aber allein schöne Kunstobjekte reichen für ein drei Tage dauerndes Fest nicht aus, dass wissen auch die zwei Brüder. Ein passendes Rahmenprogramm muss her. Mit Indianer, Wigwams, Bogenbauern, einer Strohburg, einer Töpferausstellung, einem Ferienprogramm für Kinder und drei „Speedcarvings“ will man die Besucher unterhalten.
Aber damit nicht genug: Zelte müssen aufgebaut, Bratwürste gebraten, Kuchen verkauft und Bier ausgeschenkt werden. Hierzu sind viele helfende Hände nötig. Deshalb gab es einen Helfer-Infoabend in Hemmersheim. Hier konnten sich alle Hemmersheimer melden, die bereit sind, mit Martin und Winfried das Fest auszurichten.
„Ich bin von der Resonanz des Infoabends begeistert,“ schwärmt Martin noch Tage danach. Nicht nur Männer sind bereit, beim Aufbau zu mitzuwirken, sondern auch Frauen. Falls dieses Säge-Event gut läuft, soll es jedes Jahr in Hemmersheim stattfinden. „Hier draußen ist es optimal, wir sind weit genug vom Dorf weg, um mit unseren Lärm keinen zu stören und das Ambiente dieses Sees ist wunderschön.“, so Winfried.
Die ersten zwei Schnitzertreffen fanden auf dem Weidenhof zwischen Auernhofen und Equarhofen statt. Von dem neuen Standort des Festes verspricht man sich mehr Besucher, da er gut zu finden und von Hemmersheim und Aub leicht zu Fuß erreichbar ist. Die Veranstalter erwarten bei gutem Wetter etwa 500 bis 1000 Besucher pro Tag. „Einen Plan B für schlechtes Wetter gibt es nicht. Auch wenn es regnet, ziehen wir das Fest durch“ verrät Winfried.