Blasensteine waren weit verbreitet. Der Mensch aß viel Fleisch, Hülsenfrüchte auch – dazu gab's reichlich Wein und Bier. „Die Wasserqualität war schlecht“, sagt Dr. Karin Nolte mit Schmunzeln. „Durch die Ernährung und Lebensweise hat sich viel Harnsäure gebildet. Das war eine weit verbreitete Erkrankung.“ Die Medizinhistorikerin öffnet ein kleines Schächtelchen und zeigt auf einen taubeneigroßen Stein. „Eine sehr schmerzhafte Operation.“ Sie öffnet eine Vitrine und holt mit Handschuhen ein glänzendes längliches Gerät heraus. Vier Klingen aus blinkendem Stahl, Ebenholzgriff, 30 Zentimeter wohl lang. „Ein Lithotom caché, damit zu schneiden war eine neuere Methode.“
WÜRZBURG