Elisabeth und Julius Knell aus Margetshöchheim feiern Diamantene Hochzeit – und meistern das Leben quasi mit links, wie Julius Knell mit Augenzwinkern sagt. Seit einem Schlaganfall im Dezember 2007 mit einer rechtsseitigen Lähmung ist er auf den Rollstuhl angewiesen. Er hat aber seinen Humor nicht verloren. Zum 60-jährigen Ehejubiläum gratulierten Mit Tochter, Schwiegersohn und drei Enkelkindern sowie Bürgermeister Waldemar Brohm. In Staudernheim nahe Bad Kreuznach geboren, hatte es Julius Knell nach Veitshöchheim verschlagen. Von dort setzte er einmal mit der Fähre nach Margetshöchheim über, um mit einem Kollegen einen Tanz in den Mai zu besuchen. Mit Elisabeth Knell, geborene Fischer, eine echte „Marokkanerin“, wurde die auserkorene Tanzpartnerin schließlich die Frau fürs Leben. Mit der Hochzeit wechselte Julius Knell die Mainseite, um im Heimatort seiner Gattin eine neue Heimat zu finden. Der Traumberuf als Handarbeitslehrerin blieb Elisabeth Knell nach Abschluss der Hauswirtschaftsschule verwehrt. Dafür trug sie als Näherin in einer Trikotagenfabrik sowie mit Arbeit in einer Weinstube und einem Lebensmittelladen zum Lebensunterhalt bei. Bis zu ihrem Ruhestand war die Jubilarin in der ortsansässigen Holzkistenfabrik beschäftigt. Als Foto-Lithograf erlebte Julius Knell den beinahe radikalen technischen Wandel in der Druckindustrie bei der Mediengruppe Main-Post. Durch seine Ausbildung zum Repro-Fotografen war Knell für zwei Jahrzehnte in der Druckvorbereitung tätig, zuletzt am Farbscanner, um die Druckprodukte ins rechte Bild zu rücken. Als Jugendbetreuer war „Jul“, wie die Fußballer der SG Margetshöchheim den Jubilar nennen, lange Jahre verantwortlich für die Ausbildung der Nachwuchs-Kicker.
Margetshöchheim