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Markt Nordheim: Ehrenamtliches Engagement trotz vieler Schicksalsschläge

Markt Nordheim

Ehrenamtliches Engagement trotz vieler Schicksalsschläge

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    Der Ehrenamtspreis des Rotary Clubs Uffenheim geht an Günter Beinlich (Mitte). Bürgermeister Wolfgang Lampe (links) und Präsident Michael Kulig würdigten das Engagement des 79-Jährigen.
    Der Ehrenamtspreis des Rotary Clubs Uffenheim geht an Günter Beinlich (Mitte). Bürgermeister Wolfgang Lampe (links) und Präsident Michael Kulig würdigten das Engagement des 79-Jährigen. Foto: Gerhard Krämer

    Vor fast 17 Jahren verschlug es Günter Beinlich (79) von der Weser an die Gollach. Wie er es von Seeleuten aus Norddeutschland kannte, engagierte er sich von Beginn an für die Allgemeinheit. Dafür überreichte ihm nun der Präsident des Rotary Clubs Uffenheim, Michael Kulig, den mit 500 Euro dotierten Ehrenamtspreis.

    Seit 1999 verleihen die Rotarier den Preis jedes Jahr. Bei einem Gespräch mit Uffenheims Bürgermeister Wolfgang Lampe über das Projekt Eisbahn, das die Rotarier für Uffenheim angestoßen haben, sei man auf Günter Beinlich zu sprechen gekommen, erzählte Michael Kulig. Lampes Satz: "Wahnsinn, was dieser Mann alles macht in seinem Alter" habe ihn neugierig auf das spannende und wechselhafte Leben von Günter Beinlich gemacht. Viele hätten da längst aufgegeben, doch Beinlich setze sich auch noch für die Allgemeinheit ein.

    Der bald 80-Jährige stammt aus dem Raum Bremen, sei also ein klassisches Nordlicht. Angefangen habe er als Laufbursche beim Bäcker. Er habe zur Post gewollt, doch von den 120 Bewerbern seien nur 20 genommen worden. Beinlich sei nicht berücksichtigt worden, ebenso wie bei der Bahn. Mit 15 Jahren hatte er sich dann entschieden: "Papa, ich gehe aufs Schiff." Die Zeiten damals seien anders gewesen, meinte Kulig, als er den Rat von Beinlichs Vater an den Ausbilder verriet: "Wenn er nicht pariert, dann hauen Sie ihn." Als Matrose schloss er seine Ausbildung zum Binnenschiffer ab.

    Auf Main, Rhein, Ems und Mosel sei er unterwegs gewesen. Auch in Holland, wo er seine spätere Frau kennenlernte. 55 Jahre sind die miteinander verheiratet. "Wir lieben uns einfach", sagt Beinlich. Zuerst kam seine Frau zu ihm aufs 1400-Tonnen-Schiff, später dann die drei Kinder. Zuletzt arbeitete Beinlich als Lackierermeister in einer kleinen Werft.

    Wegen der Mutter kam er dann nach Uffenheim, die er ein Jahr fürsorglich bis zu ihrem Tod pflegte. Er zog mit seiner Frau ins Elternhaus. Dann erkrankte seine Frau, die seit nunmehr zehn Jahren pflegebedürftig auf den Rollstuhl angewiesen ist. Die Schicksalsschläge hörten nicht auf. Mit 33 Jahren starb seine Tochter an Krebs. Schließlich kam noch die Pflege der Tante hinzu.

    "Trotz all dieser Schicksalsschläge fand Günter Beinlich die Kraft, sich für die Allgemeinheit einzusetzen", sagte Kulig. Dieses Wirken Beinlichs für Uffenheim skizzierte Bürgermeister Lampe. Er kennt Beinlich seit 2005 als Nachbar. Schon da habe er bei Nachbarschaftsfesten geholfen. Richtig kennengelernt habe er ihn beim Arbeitskreis Innenstadt. Beinlich wirkte beim Aufbau des Altstadtmarktes mit, für den er sich noch heute engagiert. Ebenso für den Wochenmarkt, damit dort alles reibungslos funktioniert. Als für den Weihnachtsmarkt ein Organisator gesucht worden sei, sei es wieder Beinlich gewesen, der sich bereit erklärt habe, sich darum zu kümmern. Lampe nannte den Tag der Volksmusik und den Handwerkermarkt als weitere ehrenamtliche Tätigkeiten.

    Engagiert habe sich Beinlich zehn Jahre lang im Seniorenbeirat. Er sei auch der erste Seniorenbeauftragte gewesen, habe Seniorennachmittage und -ausflüge organisiert. "Er ist da, wenn man ihn braucht", dankte Lampe.

    Beinlich selbst bekannte, überrascht von Kuligs Anruf gewesen zu sein. Er sei kein Mann großer Reden. Deswegen sage er einfach Danke.

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