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GÜNTERSLEBEN: Ei, Ei, Ei: Erlebnis Bauernhof

GÜNTERSLEBEN

Ei, Ei, Ei: Erlebnis Bauernhof

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    Vom Huhn zum Rührei: Allerlei rund ums Ei erfuhren die Drittklässler der Ignatius-Gropp-Volksschule Güntersleben auf dem Bauernhof von Barbara und Werner Kuhn.
    Vom Huhn zum Rührei: Allerlei rund ums Ei erfuhren die Drittklässler der Ignatius-Gropp-Volksschule Güntersleben auf dem Bauernhof von Barbara und Werner Kuhn. Foto: Fotos (2): Wilma Wolf

    Wie erkennt man ein rohes Ei? Und wann ist es noch frisch? Und was ist eigentlich eine Hagelschnur? Diesen Fragen gingen die Drittklässler der Ignatius-Gropp-Volksschule Güntersleben auf dem Bauernhof von Barbara und Werner Kuhn auf den Grund.

    Im Rahmen des neuen Programms „Erlebnis Bauernhof“ wollen die Schüler an diesem Tag alles „Rund ums Ei“ erfahren. Und Barbara Kuhn hat die Lizenz zum Lehren: Sie ist eine von neun qualifizierten Erlebnisbäuerinnen und -bauern im Landkreis Würzburg. Ihre Ausbildung machte sie im Jahr 2010.

    Erste Station: die Abnahme, Kennzeichnung und Verpackung der Eier. Die meisten Schüler sehen das zum ersten Mal und sind sichtlich begeistert. Das Mithelfen beim Versetzen der großen Eierkartons, der sogenannten Horte, lassen sich die Kinder nicht zweimal sagen.

    Wozu braucht man denn die Hagelschnur, will Kuhn dann wissen, nachdem sie den Aufbau eines Eis erklärt hat. Die richtige Antwort ist: „Die Hagelschnur ist in der Mitte und bewirkt, dass der Dotter schön in der Mitte bleibt und dass sich ein Küken nicht den Kopf an der Schale anhaut.“ Das verstehen alle Kinder.

    Und auch, dass Eidotter und Eiweiß beim Aufschlagen auseinanderlaufen, wenn sie älter sind. „Bei ganz frischen Eiern ist der Dotter schön hoch und knackig und das Eiklar richtig fest“, erläutert Kuhn, während die Kinder den Unterschied hautnah erleben. Ausprobieren und begreifen im wahrsten Sinn des Wortes lautet das Motto. „Wenn der Eidotter flüssig ist, ist das Ei roh“, meint Antonia dazu.

    Und dann kommt der Erkennungstest zwischen rohem und gekochtem Ei. „Ein gekochtes Ei flitzt beim Drehen richtig schnell“, sagt Kuhn. Und die Schüler drehen eifrig die Eier, bevor sie sie in der Lernküche der Familie Kuhn zu Rührei und Pfannkuchen verarbeiten. Das ist für die Drittkläßler mit das Schönste an diesem Tag.

    Und natürlich, dass sie einige der 2000 Legehennen auf dem Kuhn'schen Hof im Freilauf erleben, auch wenn sie sie aus hygienischen Gründen nicht anfassen dürfen. Einige haben zwar Gänse und Hühner schon im Urlaub im Ausland gesehen, in Deutschland allerdings noch nicht.

    „Direkt erleben, wo unsere Lebensmittel herkommen, ist das Ziel des neuen Programms“, erläutert Agnes Maier vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Würzburg. Einmal in seiner Grundschulzeit soll jedes bayerische Grundschulkind einen Tag auf einem Bauernhof verbringen, um die Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft, Umwelt und Natur besser zu verstehen.

    Ziel ist es, schon die Jüngsten zum bewussten Denken und Handeln anzuregen, ihnen zu zeigen, wie man Ressourcen schont, gesünder lebt und Verantwortung für die Natur übernimmt, so will es das bayerische Landwirtschaftsministerium, das für die teilnehmenden Betriebe die Aufwandsentschädigung übernimmt.

    Dass es aber nicht nur bei dem einmaligen Besuch bleibt, sondern dass dies nur der erste Anreiz für weitere Lerntage auf dem Bauernhof ist, hofft Maier nun. „Wenn die Lehrer einmal erlebt haben, wie toll das ist, machen sie es vielleicht wieder“, meint Maier.

    Und Kuhn wünscht sich, dass das Programm auch in den weiterführenden Schulen Schule macht, obwohl es derzeit noch nicht gefördert wird. Kürzlich waren die beiden sechsten Klassen des Friedrich-König-Gymnasiums Würzburg auf dem Hof zu Gast und erkundeten zehn Wildpflanzen, denn Barbara Kuhn ist nicht nur Erlebnisbäuerin sondern auch Kräuterpädagogin.

    Begleitet wurden die Schüler dabei vom Landtagsabgeordneten Manfred Ländner. Auch er wünscht sich das Programm über die Grundschule hinaus und will sich nun für eine Förderung stark machen.

    Das größte Problem sei, dass die Kinder heute gar keine Zeit mehr haben, sich mit der Natur und den Lebensmitteln zu befassen, meint Barbara Kuhn. Deshalb sei ihr besonders wichtig, dass die Menschen auf ihrem Hof die Natur mit allen Sinnen erfahren. Bei den Eiern bedeutet das: Anfassen, wiegen, den Stempel entschlüsseln und aufschlagen. Beim Getreide, müssen die Körner dem Mehl zugeordnet werden. Und wenn genug Zeit ist, werden auch leckere Brötchen oder Brot gebacken.

    Und auf die Frage, ob der Tag rund ums Ei denn gefallen hat, antwortet Simon prompt: „Es war lecker.“

    Weitere Infos unter www.erlebnis-bauernhof-bayern.de

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