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WÜRZBURG: Eichhörnchen auf dem Pflaster

WÜRZBURG

Eichhörnchen auf dem Pflaster

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    Eichhörnchen auf dem Pflaster
    Eichhörnchen auf dem Pflaster

    „Hätt' ich nicht gedacht, das sieht ja schon jetzt ganz passabel aus“, „Ohne Autoverkehr mach Einkaufen mehr Spaß“, „Die Eichhörnchen auf dem Pflaster find' ich lustig“ – so äußern sich Passanten zur Baustelle Fußgängerzone Eichhornstraße. Diese wächst und wächst, und demnächst wächst dort auch Grün. In den nächsten Wochen werden vor der „Targobank“ zwei Bäume gepflanzt, vier weitere sollen nächstes Jahr folgen.

    Bis zum Abzweig Herrnstraße ist das Pflaster schon gelegt und gibt einen Ausblick auf die „attraktive Einkaufsmeile“, die einst Ex-OB Georg Rosenthal versprach. Bis Ende 2017 soll alles fertig sein. Dann ist Würzburgs jetzt 54 000 Quadratmeter große Fußgängerzone für rund 7,5 Millionen Euro Baukosten um 8000 Quadratmeter gewachsen.

    Zwischen dem Abzweig Herrnstraße und der Kreuzung Spiegelstraße wird im Untergrund fleißig gewerkelt. Doch ab Dezember wird's eine Baupause geben. Diese hat jetzt Stadtbaurat Christian Baumgart den Geschäftsleuten wegen des Weihnachtsgeschäftes versprochen. Zudem soll ein „sauberes Provisorium“ einen halbwegs ordentlichen Zugang zu den Läden gewährleisten. „Die Leute sollen nicht im Dreck waten müssen“, verspricht der städtische Projektleiter Holger Döllein.

    Durch Lärm und Baustellenverkehr sind Anwohner und Geschäftsleute gebeutelt. Doch es herrsche ein „außerordentlich gutes Miteinander“, man arbeite mit „Würzburgs Neue Mitte“, die Werbegemeinschaft der Eichhornstraßen-Geschäftsleute, „sehr gut zusammen“, erklärt Baumgart. „Diese Baustelle zeigt, wie solidarisch man miteinander umgehen kann“, bedankt er sich für die „große Toleranz der Anlieger“.

    „Neue Mitte“-Sprecher Joachim Drescher kann das gedeihliche Miteinander bestätigen. „Wir haben fast täglich Kontakt mit Projektleiter Döllein.“ 26 Mitglieder zählt der Zusammenschluss der Geschäftsleute, die teils massive Umsatzverluste wegen der Baustelle hinnehmen müssen. Die Gründung der Werbegemeinschaft mit dem Eichhörnchen „Mitty“ als Symbolfigur wertet Drescher schon jetzt als Erfolg. Gemeinsam könne man den Umgang mit der Baustelle besser managen und sei als Markenzeichen etabliert, wenn später eine attraktive Einkaufszone mit Verbindungen zur Semmelstraße und zum Faulhaber-Platz lockt.

    Im Sommer ist diese noch mal gewachsen. Da beschlossen die Stadträte die zuvor nur als „verkehrsberuhigte Zone“ geplante Spiegelstraße ebenfalls in eine Fußgängerzone umzuwandeln. Dadurch fallen dort zwar fünf Parkplätze sowie 18 weitere in der östlichen Eichhornstraße weg, doch diese stehen laut Baumgart in keinem Verhältnis zum Parksuchverkehr, den diese 23 Stellplätze auslösen: 5000 Autos müssten die Anwohner täglich ertragen. Baumgart: „Das ist aberwitzig.“

    Lediglich die Busse der Linien 6 und 16, täglich um die 100, dürfen dann durch die Fußgängerzone Spiegelstraße zur Dominikanergasse fahren sowie der Lieferverkehr. Die Anwohner werden auch künftig noch ihre Stellplätze und Garagen im Bereich der neuen Fußgängerzone anfahren dürfen. Dazu zählen auch die Herzogen- und Wilhelmstraße, die zwar autofrei, aber nicht explizit als Fußgängerzone ausgewiesen sind.

    Ein zentraler Punkt ist die Platzgestaltung im Kreuzungsbereich Eichhorn-/Spiegelstraße. Dazu will der Stadtbaurat noch heuer im Umwelt- und Planungsausschuss ein Konzept vorlegen. Fertig sein soll dieser Abschnitt Ende nächsten Jahres. Das Jahr darauf ist dann der Abschnitt bis zur Theaterstraße an der Reihe und 2017 als letztes die Spiegelstraße.

    Sitzen und Shoppen

    Für Abwechslung beim Einkaufsbummel sollen an verschiedenen Stellen im Pflaster verteilte Eichhörnchen aus Stein oder Metall sorgen, zudem wird ein Wasserstrudel-Spiel wie am unteren Markt aufgestellt. Wer der Spielerei oder des Shoppens müde ist, kann sich auf Sitzgelegenheiten rund um die neuen Bäume ausruhen. Diese werden von LED-Licht angestrahlt, „was aussieht, als würden sie schweben“, sagt Döllein. So abgehoben wird Würzburgs neue Fußgängerzone.

    Brunnenbesichtigung per Smartphone

    Foto: Ernst Jerg Eine pfiffige Idee: An der Ecke Martinstraße stieß man im Untergrund auf einen mittelalterlichen Brunnen. Diesen per Glasplattenabdeckung sichtbar zu lassen, hätte laut Baureferat den Bauzeitenplan durcheinandergewirbelt. Zudem soll der Fund archäologisch nicht bedeutsam sein. Sehen kann man ihn trotzdem: An der Stelle über dem Brunnen ist eine Platte mit einem QR-Code eingelassen. Wer diesen mit seinen Smartphone „abliest“, bekommt Infos und Brunnenbilder aufs Display. Wer nicht extra in die Eichhornstraße will, kann's hier mal ausprobieren.

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