Kirchheim

Eigene Helfer-vor-Ort-Gruppe sorgt für kürzere Einsatzzeiten im Rettungsdienst

In Kirchheim und Gaubüttelbrunn gibt es seit März eine Helfer-vor-Ort-Gruppe. Bisher war die Gruppe aus Kleinrinderfeld hier im Einsatz. Kleinrinderfelds Kommandant Heiko Hombach (vorne link) übergibt die Einsatzzuständigkeit an Jochen Langner (vorne Mitte).
Foto: Maximus Heck | In Kirchheim und Gaubüttelbrunn gibt es seit März eine Helfer-vor-Ort-Gruppe. Bisher war die Gruppe aus Kleinrinderfeld hier im Einsatz.

Die Helfer-vor-Ort-Gruppen haben sich in vielen Gemeinden des Landkreises als wichtige Säule des Rettungsdienstes bewährt. Oft als erste am Einsatzort, übernehmen sie bei Notfällen die besonders wichtige Erstversorgung. Seit Anfang März greift die zentrale Leitstelle auch auf die Unterstützung einer Helfer-Gruppe in Kirchheim zurück. Es hat gedauert, bis auch in Kirchheim eine professionell ausgebildete Einheit zur Verfügung steht. 24 Jahre lang kamen die Ersthelfer aus Kleinrinderfeld. Mit entsprechend weitem Anfahrtsweg.

Für Jochen Langner, der erst im vergangenen Jahr zum Kommandanten der Kirchheimer freiwilligen Feuerwehr gewählt wurde, war es keine Frage, dass hier Handlungsbedarf besteht. "Die Helfer vor Ort sind meist vor dem Rettungsdienst am Einsatzort", erklärt er. Bei einem Herzstillstand etwa zähle jede Sekunde. Mit seiner Idee stieß er auf offene Ohren in der Gemeinde. Auch hätten sich rasch Mitstreiter in der Wehr gefunden, die dazu bereit waren, einen insgesamt 80 Stunden umfassenden Kurs zu absolvieren und nun als ehrenamtliche Einsatzkräfte auch tagsüber als Bereitschaft zur Verfügung zu stehen. Zur Gruppe gehören auch ein in Kirchheim wohnender Arzt und ein Rettungssanitäter.

Lang hat es nicht gedauert, bis es für die Ersthelfer ernst wurde. Kurz vor sechs am morgen mussten die Ersthelfer - kaum eine Woche nachdem sie bei der zentralen Leitstelle angemeldet waren - erstmals ausrücken und Hilfe leisten. Die auch als "First Responder" bezeichnete Gruppe besteht insgesamt aus elf ehrenamtlichen Helfern, die allesamt über eine professionelle Ersthelfer-Ausbildung verfügen. Den vorhandenen Mannschaftstransporter haben sie entsprechend angepasst. Er hat nun auch Desinfektionsmittel und andere für die erste Hilfe wichtige Geräte an Bord. Zur Ausrüstung gehören auch ein Defibrillator für die Wiederbelebung, ein Blutdruck-Messgerät oder Hilfen zum Beatmen.

Kein Ersatz, sondern Ergänzung des Rettungsdiensts

Wichtig ist Langner zu betonen, dass die neue Einheit keineswegs den Rettungsdienst ersetzt, sondern nur ergänzt. Die First Responder würden bei jeder Alarmierung automatisch mit alarmiert und in einer Kleingruppe von höchstens drei Personen ausrücken. Nach Eintreffen des Rettungsdienstes übergeben die Ersthelfer den Einsatzort. Unter Umständen sichern sie anschließend noch die Einsatzstelle ab.

Eine als First Responder organisierte Erste Hilfe sei nicht Teil des Sicherstellungsauftrags des Rettungsdienstes. Dieser sei in Kirchheim und Gaubüttelbrunn per Rettungswagen aus Kist oder Giebelstadt oder auch über einen Rettungshubschrauber gewährleistet. Es gehe vielmehr um eine zusätzliche Leistung.

38 Helfer-vor-Ort-Gruppen im Landkreis

Im Landkreis Würzburg gib es aktuell 38 Helfer-vor-Ort-Gruppen, die von den freiwilligen Feuerwehren getragen wurden mit rund 400 ehrenamtlichen Einsatzkräften. Diese werden im Jahr zu circa 3000 Einsätzen alarmiert. Die Helfer-vor-Ort-Gruppen sind auf Unterstützung angewiesen. So hat die Gemeinde Kirchheim 11.000 Euro aufgewendet, um die Gruppe auszustatten. Auch gab es zahlreiche Spender aus der Bevölkerung und von örtlichen Betrieben, die weitere 13.000 Euro aufgebracht haben.

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