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BÜTTHARD: Eigenständiger und eigenwilliger Weg

BÜTTHARD

Eigenständiger und eigenwilliger Weg

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    Fernando Gabel: „Ich bin normal – und zwar sou wie ich bin“, sagte er beim Kulturherbst in Bütthard.
    Fernando Gabel: „Ich bin normal – und zwar sou wie ich bin“, sagte er beim Kulturherbst in Bütthard. Foto: Foto: Peter Wesselowsky

    „Fränkisches für Gaumen und Ohr“ mit Fernando Gabel im Gasthaus Henneberger zu Bütthard am 30. September“ – wer diese Einladung las, dachte wohl, Gaumengenüsse im Gasthaus Henneberger zu Bütthard sind seit Jahren bekannt und geschätzt. Auch Fernado Gabel ist bekannt. Aber hat der auch etwas für das Ohr zu bieten?

    Über Stalldorf und Riedenheim sowie den Land kreis Würzburg hinaus ist er bekannt als Steinmetz, Bildhauer, Maler, Künstler, Lebenskünstler. Früher war er schon Bürger- meister und qualifizierter Verwaltungsfachmann.

    Jetzt schreibt er auch noch. Gespannt warteten die Besucher/innen, selbst aus dem benachbarten Baden-Württemberg waren Sie angereist. Fernando Gabel enttäuschte nicht mit landläufigen „Mundartgedichtli“, wie sie seit Jahren zahlreich produziert werden. Seine Sprache, wie er sie in Stalldorf von Kind an von Mutter und Dorfgemeinschaft erlernt hat, ist kräftig und dennoch einfühlsam, wenn indirekt Gefühle geschildert werden.

    Zum Teil geben sie auch Zeugnis seiner Entwicklung, zum Beispiel „Schrei – wennsd wieder normal bist“ oder „Alle wollte se mich sou hob, wie sie wollter. Wollter nur noch, dass ich funktionier', bisses dann nämme ausghalter hob. Ich bin normal – und zwar sou wie ich bin!“ Übersetzt: Alle wollten mich so haben, wie sie wollten! Wollten nur, dass ich funktioniere. Bis ich es dann nicht mehr ausgehalten habe. Ich bin normal – und zwar so, wie ich bin.

    Wir kennen diese Situation, seit junge Menschen heranwachsen und erzogen werden. Fernando Gabel gab darauf seine Antwort im eigenständigen und eigenwilligen Weg, mit dem Wagnis der Aufgabe einer bürgerlich gesicherten Existenz zugunsten seines freien Schaffens.

    Dazu gehören natürlich auch Geschichten zum Schmunzeln, wie: „Wenn nid, kannsd Hundsvodze ass“. Nachdenklich wird er, wenn er über „Äs ledzde Orchinal“ philosphiert und fragt: Ower braucher mir heudzudoch überhaupt noch Orchinale? Wusd fast überoll die gleiche Kibf und äs gleiche Brad krichsd. Wusd kaum noch ä Wärdschafd findsd – wußd a mal sou richdich guad fränkisch aß kannsd? Ich hoff bloß, dasse dän Doch nämme ärlab wus nur noch Mac Donalds und Burcher King geid.“

    Zumindest in Bütthard braucht man sich in dieser Hinsicht keine Sogen zu machen, denn der junge Küchenchef Henneberger zauberte nach Leberklößchensuppe und gekochter, zarter Ochsenbrust fantastische Kartäuserklöße mit Sabayon vom Bremser.

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