„In Rimpar geht die Sonne auf“, konnten die Gäste der Solar-plus IX, der Messe für Energiesparer, in Rimpar auf den Plakaten der Interessengemeinschaft Umwelt (IGU) lesen. Damit hat die IGU Recht, denn die Gemeinde Rimpar zählt mit gut 400 Solar- und Photovoltaikanlagen zu den Solarhochburgen in Bayern.
Zum ersten Mal fand die Solarmesse 1996 statt. „Das war ein mutiges Unterfangen, als die IGU unter kritischen Blicken und Kommentaren die erste Solarmesse veranstaltet hat. Damals dachte kaum einer, dass diese Veranstaltung eine Wiederholung erfahren würde. Ein zu Beginn schwieriger Anfang findet nun mit der 9. Solarmesse eine erfolgreiche Fortsetzung“, lobte Bürgermeister Burkard Losert das Engagement.
Neue Themen
Die Messe findet alle zwei Jahre statt und war auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg. 22 Aussteller waren in die Turnhalle in der Neuen Siedlung gekommen und Hunderte Besucher konnten sich über Photovoltaik, Solarwärme, Holzheizungen, Blockheizkraftwerke, Wärme- und Stromspeicher, solare Kleinanwendungen, Energieberatung, Energiesparen im Haushalt und Wärmepumpen informieren. Mit der Ausstellung von Elektromobilen wurden auch neue Themen aufgegriffen, die großen Zuspruch fanden.
Die Revolution für Wärme, Warmwasser und Strom ist ein eigenes Kraftwerk im Haus. Auch das ist inzwischen möglich. Hier treibt der Motor einen Generator an, der Strom erzeugt. Die entstehende Abwärme wird an das Heizungssystem abgegeben. Resultat ist ein kleines Kraftwerk für zu Hause, dass es nun auch in der richtigen Größe für Einfamilienhäuser gibt. Ab 1. April dieses Jahres können Interessierte Anträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle stellen. Der Zuschuss ist nach der elektrischen Leistung gestaffelt und beträgt für Ein-Kilowatt-Anlagen 1500 Euro.
„Am Sonntag war es genau ein Jahr her, dass uns die Nachricht von der Reaktorkatastrophe von Fukushima erreicht hat. Das Motto der IGU Rimpar „Global denken-lokal handeln“ hat seit dem 11. März 2011 an Brisanz und Bedeutung gewonnen. Was scheinbar so weit in Japan als verhängnisvolle Unfallserie im Kernkraftwerk Fukushima begann, hat seitdem Deutschland auf einen Weg der Energiewende gebracht, der zuvor so nicht denkbar war. Globale Ereignisse verändern also auch realpolitisches lokales Handeln“, so der stellvertretende Landrat Ernst Joßberger in seiner Begrüßung.
Energiekonzept im Landkreis
Er berichtete, dass der Landkreis Würzburg in diesem Jahr ein Energiekonzept in Auftrag geben wird. Dieses soll zum einen die energetische Versorgung der eigenen Liegenschaften verbessern und zum anderen die für die 52 Landkreisgemeinden vorhandenen Potenziale für erneuerbare Energien feststellen und den Gemeinden bei ihren eigenständigen Entscheidungen für den Energiewandel als Grundlage dienen.
Als besonderen Gast konnte der Vorsitzende der IGU Hans Ullrich den Grünen-Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell auf der Messe begrüßen. Dieser ging besonders auf die geringer werdenden fossilen Brennstoffe, die immer weiter steigenden Energiepreise und die zunehmende Energiearmut ein. Inzwischen gebe es in Deutschland eine Million Menschen, die ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können, so Fell.