Er hat den Verein „Tiere helfen Menschen“ zu einem der größten ehrenamtlichen Tier-Besuchsdienste für Heimbewohner gemacht. Nun ist Graham Ford aus Höchberg (Lkr. Würzburg) tot.
22 Jahre war Ford Vorsitzender des Vereins, der Freude in den Alltag von Heimbewohnern bringt – durch Besuche mit lieben Hunden, zuweilen auch mit geduldigen Meerschweinchen. Allein in der Region Würzburg besuchen Vereinsmitglieder wöchentlich 50 Einrichtungen für Alte, Kranke und Behinderte. Auch Ford und seine Hündin Amy waren bis zuletzt aktiv.
Graham Ford, der 2007 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde, war schon immer hilfsbereit. Als junger Mann hat er in Kanada, wo er geboren ist, als ehrenamtlicher „großer Bruder“ benachteiligte Jungen unterstützt. Als er nach seinem Studium in Würzburg landete, lernte er 1987 die Tierärztin Brigitte von Rechenberg kennen, die hier den Verein „Tiere helfen Menschen“ gegründet hatte, um zurückgezogene und depressive Menschen mit tierischer Hilfe aus ihrer Isolation zu holen. Fortan besuchte Ford mit seiner Hündin Sarah Kinder im Blindeninstitut. 1993 übernahm er den Vorsitz des kleinen Vereins, widmete ihm seine ganze Zeit und besuchte mit Sarahs Nachfolgerinnen Lady und Amy auch weiterhin Heimkinder.
Graham Fords Organisationstalent, seine Hilfsbereitschaft, seine liebe, höfliche Art und seine Beharrlichkeit haben „Tiere helfen Menschen“ groß gemacht. Heute hat der Verein über 1200 Mitglieder, von denen viele im Besuchsdienst aktiv sind. Es gibt rund 50 Regionalgruppen, tiergestützte Ergo- und Physiotherapie und ein Projekt, das Ford besonders am Herzen lag: Der „Lesehund“, dem gehemmte Kinder vorlesen, und der dadurch ihr Selbstbewusstsein stärkt.
„Ich mache weiter, bis ich ins Altersheim muss“, hat Ford 2012 in einem Gespräch mit der Redaktion gesagt, „und ich hoffe, dass mich da jemand mit einem Hund besucht.“
Dazu kam es nicht. Menschen- und Tierfreund Graham Ford starb nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren. Seine geliebte Hündin Amy ist in guten Händen. Der Abschiedsgottesdienst findet am Donnerstag um 18 Uhr in der Kirche St. Stephan in Würzburg statt.