145 Jahre als wird die Freiwillige Feuerwehr Eisingen in diesem Jahr. Aus diesem Grund wollte man ausgiebig feiern – mit einem Tanz in den Mai mit der Band "Kleeblatt Reloaded" und "The Jets Revival Band" und einem Festkommers. Doch dann kam das Coronavirus; und jetzt ist alles abgesagt.
Schweren Herzens informiert die FFW alls, die bereits Karten erworben haben, dass man diese bei Hairy's Stilist in der Hauptstraße 14 in Eisingen zurückgeben kann, sobald der Friseur wieder geöffnet hat.
Blick zurück
Ein Blick zurück in die Eisiner Geschichte: Gegründet wurde die Freiwillige Feuerwehr im November 1875 von 27 Mitgliedern. Im Dienstbuch ist der erste Einsatz im Jahr 1896 verzeichnet. Die Eisinger Wehr war am 14.Januar 1896 um 19 Uhr "auf der Brandstätte in Höchberg bei Gastwirt Kaspar Herbert mit 25 Mann erschienen". Weitere Aufzeichnungen von Einsätzen im 19. Jahrhundert sind nicht mehr vorhanden.
Das Dienstbuch weist jedoch eine recht stattliche Anzahl von Übungen aus. Diese waren auf 5 Uhr morgens angesetzt: eine Zeit, zu der heute fast kein Feuerwehrmann (oder keine Feierwehrfrau) ohne Murren mit einer Übung einverstanden wäre.
Die Achtung vor dem Königshaus ließ die Männer der Wehr anlässlich des 80-jährigen Geburtstages seiner Majestät des Prinzregenten Luitpold schon um 5 Uhr "Tagrewelle", also Weckruf machen. Nach dem Vortrag des Vorstands ging es dann im Gleichschritt zur Kirche, um für König und Vaterland zu beten.
Die Wehrleute mussten seinerzeit die Uniformen selbst beschaffen und vor der Aufnahme noch eine Gebühr von einer Mark entrichten. Der Wert dieses Beitrages lässt sich an anderer Stelle im Protokollbuch erkennen, wo der damalige Schriftführer Karl Hausknecht, für 68 Liter Bier Ausgaben in Höhe von 16 Mark und 32 Pfennigen nachweist, was einem Bierpreis von 13 Euro-Cent je Liter entspricht. Die Ausrüstung bestand zur damaligen Zeit aus 25 Metern Schläuchen, zwei Dachleitern, zwei Hackenleitern, einer Laterne, sechs Eimern und einer Sanitätstasche.
Moderne Wehr mit vielfältigen Aufgaben
Die Freiwillige Feuerwehr Eisingen hat heutzutage rund 40 Einsätze im Jahr zu bewältigen. Das Spektrum ist sehr vielfältig geworden: von kleinen Ölspuren und Sicherheits- und Verkehrseinsätzen über Brände bis zu schweren Unfälle auf Autobahnen und Bundesstraßen. Ein hohes Wissen und Können sind Voraussetzung. Ständig müssen sich die rund 40 aktiven Frauen und Männer fortbilden, um für die Einsätze gut vorbereitet zu sein.
Nicht zu vergessen sind auch die zahlreichen Aktionen neben den Einsätzen und Ausbildungen: Vom Familientag bis hin zum Christbaumloben und Christbaumverkauf – feiern können die Wehrleute natürlich auch. Und selbstverständlich werden auch die Prozessionen der Kirche oder des Faschingsvereins abgesichert und unterstützt.
Die Gesamtwehr wird von Kommandant Stefan Brandmaier geführt. Unterstützt wird er von seiner Ehefrau und stellvertretenden Kommandantin Tina Brandmaier sowie von Nino Herold, dem weiteren stellvertretenden Kommandanten. Daneben gibt es noch den Feuerwehrverein.
Helmar Hupp prägte die Feuerwehr wie kein anderer

Insbesondere dem langjährigen Kommandanten und späteren Ehrenkommandanten Helmar Hupp, der im Jahre 2012 verstorben ist, hat die Freiwillige Feuerwehr Eisingen viel zu verdanken. Er prägte die Wehr wie kein anderer. Unter anderem gründete er auch im Jahr 1992 zusammen mit seinem Sohn Stefan die Jugendfeuerwehr Eisingen.
Die jetzigen Kommandanten begannen ihre Feuerwehrkarriere in der Jugendgruppe, die heute von Jugendwartin Jessika Waleska und Stellvertreter Markus Hubert geleitet wird. So treffen sich alle zwei Wochen Eisinger Jugendliche, um den Nachwuchs der Feuerwehr sicher zu stellen. Somit ist auch die Zukunft der Wehr gesichert. Jeder, egal welchen Alters, ist bei der Freiwilligen Feuerwehr gerne gesehen, und jeder findet seine Aufgabe, das versichert die FFW am Ende ihrer Pressemitteilung.