Mit einem bunten Frühlingsfest feierte der Verein Namaste Indian Association seine Neugründung und warb um Mitglieder. Im Gespräch mit dieser Redaktion verriet der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Srikanth Karnati, warum sich der Verein gegründet hat, was die Ziele sind und was es mit dem Frühlingsfest auf sich hat.
Der Universitätsprofessor, der in Gießen studiert hat, gibt eine pragmatische Antwort auf die Frage, warum es einen indischen Verein in Würzburg braucht: "Es gab noch keinen indischen Verein in Würzburg". Gleichzeitig gäbe es allerdings etwa 350 bis 400 Menschen mit indischer Herkunft oder Wurzeln dort. Unter anderem für diese Menschen, soll der Verein die Möglichkeit bieten, sich untereinander zu vernetzen und zu unterstützen. Als eines der wichtigsten Ziele des Vereins sieht der Würzburger aber auch den Austausch der indischen Diaspora mit der Bevölkerung vor Ort. Laut der Vereinssatzung kann jeder Mitglied werden, der "ein Interesse an der indischen Kultur, der deutschen Kultur sowie an dem Leben der in Deutschland lebenden Inder" hat.
Keine Verbindungen mehr zu Indien in der neuen Generation
Erklärte Aufgabe des Vereins ist es außerdem, die zweite oder dritte Generation der indischen Migranten mit der Kultur ihrer Eltern- und Großelterngeneration vertraut zu machen. "Wir sind ja eigentlich seit 20 Jahren hier und alle haben Kinder, aber es gibt einen Generationsunterschied. Es gibt keine Verbindung mehr zu Indien in der neuen Generation", bedauert Karnati.

Aber nicht nur die Unterstützung vor Ort sei ein Anliegen des Vereins. In Zukunft soll es auch Spendenaktionen für Kinder in Indien geben. "Wir wollen wie eine wohltätige Einrichtung Spenden sammeln und damit Kindern in Indien helfen", so der Professor für Anatomie.
Was hatte es mit dem Frühlingsfest auf sich?
Mit dem Frühlingsfest, das Mitte Mai stattfand, knüpfte der Verein an eine indische Tradition an. "Dieses Fest wird in ganz Indien gefeiert, allerdings hat es dort überall einen anderen Namen", erklärt Karnati. Es gibt also nicht eine einheitlich gestaltete Feier in ganz Indien, sondern viele verschiedene Festlichkeiten. Auch beim Würzburger Ableger, war davon etwas zu spüren. Aus verschiedenen Teilen Indiens trafen sich dort Menschen und feierten das traditionsreiche Fest.

Stargast war Mohit Yadav vom indischen Generalkonsulat in München. "Wir hatten ein volles Programm. Etwa vier Stunden war kontinuierlich etwas geboten", sagt Karnati stolz. Über 200 Gäste hatten sich zu den Festlichkeiten angemeldet, bei denen es neben indischen Köstlichkeiten auch Tänze und andere kulturelle Darbietungen gab.