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WÜRZBURG: Ein Jahr Zentrum Palliativmedizin an der Uniklinik

WÜRZBURG

Ein Jahr Zentrum Palliativmedizin an der Uniklinik

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    (gini/pat) Unheilbar krank, aber dennoch nicht verloren: Palliativstationen bieten in Würzburg Hilfe für unheilbar Kranke. Am Universitätsklinikum existiert die Palliativstation seit Oktober 2009.

    Die respektvolle Begleitung der Patienten beinhaltet, ihnen mehr Lebensqualität zu geben: zum Beispiel durch erfolgreiche Schmerztherapie, durch Entspannung und in vielen Fällen auch Hinweise an Patienten und deren Angehörige für die Versorgung zu Hause. Da die Palliativstation kein stationäres Hospiz ist, kann ein Großteil der Patienten nach einigen Tagen wieder entlassen werden. Im ersten offiziellen Betriebsjahr der Uni-Palliativstation waren das 61 Prozent der schwer erkrankten Patienten.

    Ein Team aus 21 Ärzten, Pflegern, Psychologen, Physio-, Kunst- und Musiktherapeuten, Seelsorgern, Diätassistentin und ehrenamtlichen Mitarbeitern – vor allem der Malteser – bemüht sich am Interdisziplinärem Zentrum Palliativmedizin um die Kranken, an ihrer Spitze die ärztliche Leiterin Dr. Birgitt van Oorschot. Zusätzliche Ärzte im Konsildienst deckten über ihre Ausbildung weitere Fachbereiche ab wie Hämatoonkologie, Innere Medizin und Chirurgie, heißt es in einer Mitteilung des Uni-Klinikums weiter.

    Da rund 90 Prozent der Patienten auf der Palliativstation eine Tumorerkrankung aufweisen, liegt auch die Zusammenarbeit mit dem Cancer Center Mainfranken nahe. Dreh- und Angelpunkt dieses Krebsforschungs- und Behandlungszentrums sind Tumorkonferenzen mit Experten verschiedener Kliniken.

    Die Uni-Palliativstation befindet sich im Gebäude C 6 an der Josef–Schneider Straße. In den ersten zwölf Monaten waren die neun Betten zu 80 Prozent ausgelastet, bei einer mittleren Verweildauer von knapp neun Tagen. Über 250 Frauen und Männer aus Unterfranken und dem nördlichen Baden-Württemberg haben Oorschot und ihr interdisziplinäres Team im ersten Jahr betreut.

    Die stationäre Aufnahme setzt eine medizinische Indikation und eine ärztliche Einweisung voraus, so dass die Patienten krankenhausintern kommen oder von Hausärzten oder anderen Kliniken überwiesen werden. „Generell würden wir uns nach den Erfahrungen des ersten Jahres wünschen, dass die einweisenden Ärzte die lebensbedrohlich Erkrankten noch früher zu uns schicken würden“, so van Oorschot.

    „Wir würden uns wünschen, dass die einweisenden Ärzte die Erkrankten noch früher zu uns schicken würden.“

    Dr. Birgitt van Oorschot, ärztliche Leiterin der Uni-Palliativstation

    Aktuelle Studien besagten nämlich, dass die Palliativmedizin die Lebensqualität verbessere und oft auch lebensverlängernd wirke. Van Oorschot: „Viele unserer Patienten wollen eher mehr lebenswerte Zeit als eine Lebensverlängerung mit zunehmenden Einschränkungen.“

    Die Station ist wohnlich gestaltet, der Eingangsbereich mit roten Sesseln, Klavier, Gemälden und Literatur. In dem Bau des Uniklinikums, in dem das Palliativmedizinische Zentrum derzeit untergebracht ist, herrscht aber drangvolle Enge. 2011 soll sich deshalb die Situation mit dem Umzug in Räumlichkeiten der Hautklinik deutlich verbessern.

    Unterdessen bauen auch die Malteser ihr Hilfsnetz aus und übernehmen einen Teil der Personalkosten für eine Hospiz-Fachkraft, die die Zusammenarbeit zwischen Patienten, Ärzten und Pflegediensten noch „passgenauer als bisher“ organisieren soll, sagt Dr. van Oorschot.

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