Viele ihrer fränkischen Amtskolleginnen wird die 20-Jährige überragen, wenn sie zusammen Termine der fränkischen Weinbau-Szene wahrnehmen. Und hübsch ist sie allemal, die gelernte Bürokauffrau, die tagsüber im Büro des Energieversorgers "Die Energie" in Karlstadt sitzt und künftig sehr oft lange Abende im Dienst des Thüngersheimer Weines und auch des Fränkischen Weinbauverbandes wahrnimmt.
Ihre Vorgängerin Veronika Bauer weiß ein Lied davon zu singen - ein allerdings fröhliches, wie uns die scheidende 23 Jahre alte Angestellte der Winzergenossenschaft versicherte. "Einen besonderen Lieblingstermin kann ich wirklich nicht herausgreifen. Für mich war jeder einzelne ein eigenes Erlebnis", resümiert Veronika, die mehr als dreieinhalb Jahre die Weinkrone ihrer Heimatgemeinde auf dem Haupt und auch in die Herzen ihrer Gäste trug.
Genau so optimistisch geht Barbara Gutbrod an ihre Amtszeit heran. Und sollte die ebenfalls länger als ein Jahr dauern, so freut sie sich heute schon darauf. "Ich werde auch nach Ablauf des ersten Jahres immer mein Bestes geben!" Sie ist auch sogar bereit, den einen oder anderen Tag ihres Urlaubs zu opfern, wenn es dem Thüngersheimer Wein dient.
Mit rund zwei Morgen Weinberg gehört ihr Vater Heinrich Gutbrod eher zu den kleineren Wein-Anbauern. Aber immerhin sind diese 4000 Quadratmeter mit edlem Riesling bestockt. Bei den Wein-Ausbauern ist Heinrich Gutbrod allerdings eher den Größeren zuzurechnen: Er arbeitet als Weinbautechniker und Kellermeister im Weingut Brand in Randersacker. Mutter Marlene ist eine geborene Reuchlein und stammt - wie könnte es bei diesem Namen anders sein? - aus dem benachbarten Zellingen.
Ihre größte Verbundenheit zum Wein resultiert allerdings aus unkomplizierter Aktivität, weniger im Wengert und Keller, sondern in der eigentlichen Endphase des Rebensaftes. Mit ihrer Clique machte sie so oft es geht Weinfeste unsicher. Dazwischen spielt sie als reines Hobby die Querflöte, liest gerne, gehört der Feuerwehr an und fährt zum Skilaufen.
Schon als Kind träumte sie davon, Weinprinzessin zu werden. "Die schönen Kleider, farbenfrohe Veranstaltungen, die lustige Stimmung bei den Festen - all das hat mich früher schon fasziniert." Und auch der Wahl zur Fränkischen Weinkönigin sieht sie erwartungsvoll entgegen. Schon zweimal kam die Repräsentantin aus Thüngersheim: 1971/72 war es Marlene Schäffer geborene Schwab, 1986/87 Christel Büttner geborene Kneitz.
Den fränkischen Winzern wünscht die bekennende Bacchus- und Silvaner-Genießerin Barbara, dass sie durch engagierte Mengenbegrenzung im Weinberg und konsequentes Qualitätsstreben im Keller dem Frankenwein den Stellenwert zuweisen können, wie er ihn verdient.