Einen vollen Dorfplatz erlebten die Faschingsfreunde Kist bei der Premiere ihrer "Dorfplatzgaudi" am vergangenen Wochenende. Nach dem Motto "ein bisserl was geht immer" ging es durch die diesjährige Faschingssaison. Viel war es wirklich nicht, was stattfinden konnte, bis auf den Rathaussturm fielen alle anderen Veranstaltungen aus - auch die Prunksitzungen. Die kann man im Sommer natürlich nicht nachholen, aber so ein bisschen Gaudi im Sommer, das wollten die Faschingsfreunde dann doch veranstalten.
Der Dorfplatz bot sich an, um vor allem dem Nachwuchs eine Möglichkeit zu bieten, sein Können unter Beweis zu stellen. Sitzungspräsidentin Nicole Häußler und ihr Team hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, um den Gästen ein anspruchsvolles Programm zu bieten.
Nicht nur Kister Gruppen traten am vergangenen Samstag auf der Bühne auf dem Dorfplatz auf, auch die befreundete Tanzformationen aus Gelchsheim oder die Dancing Crows aus Höchberg unterhielten das Publikum.
Mit dem Staubwedel über die Glatzköpfe
Stargast war aber Ines Procter, die mit ihrer Figur der fränkischen Putzfraaa aus dem fränkischen Fasching nicht wegzudenken ist. Sie ließ ein Feuerwerk aus Gags und Alltagssituationen auf das gut mitgehende Publikum herab, man fühlte sich fast an die kalten Tage im Februar erinnert, wenn normalerweise in Kist und überall in Franken Fasching gefeiert wird. Natürlich hatte Procter sich auf die Situation eingestellt und ihre sonst mit einer Toilettenbürste verteilten Wasserspritzer zu Hause gelassen. "Des geht hoalt jetzt nix mehr", dafür gab es einen extralangen Staubwedel, mit dem sie die haarlosen Platten der Männer im Publikum polierte. Dem Publikum gefiel es und so wurde viel gelacht an diesem Abend in Kist.

"Besondere Zeiten brachten uns auf besondere Ideen", meinte Sitzungspräsidentin Häußler noch zu Beginn der Veranstaltung, bevor Zauberer Punchinello das Zepter schwang und mit seinen Tricks unterhielt.
Wichtig war Häußler noch zu erwähnen, dass man keineswegs die traditionellen Brauchtumsveranstaltungen in den Sommer übertragen wollte. Deshalb blieben auch die komplette Montur der Elferräte und die Uniformen der Gardemädchen im Schrank. Doch auch so war es eine mehr als gelungene Veranstaltung, die bis lange in die Nacht dauerte.