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Ein Küsschen für den Sieger

Stadt Würzburg

Ein Küsschen für den Sieger

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    Ich bin nervös. Zum ersten Mal bin ich bei einem richtigen Turnier dabei. An vier Tischen gleichzeitig spielen die Teilnehmer um fünf Plätze, mit denen man sich für ein Turnier in München qualifiziert, wo es dann um eine Reise nach Las Vegas geht. Dicht gedrängt stehen Zuschauer um die Tische - quasi Full House.

    Gespielt wird die Pokerversion "Texas Hold'em". In der ersten Runde bekommt jeder verdeckt zwei Karten und entscheidet dann, wieviel Einsatz ihm diese wert sind oder ob er gleich aussteigt. In den weiteren Wett-Runden legt der Dealer bis zu fünf Gemeinschaftskarten auf den Tisch, die jeder nutzen kann, um zusammen mit seinen verdeckten Karten eine bestmögliche Kombination von fünf Karten zu bilden, zum Beispiel Pärchen oder Full House (drei gleiche Karten plus Pärchen).

    Am Anfang bekomme ich nur niedrige schlechte Karten, die ich gleich wieder wegwerfe. Und dann kommt plötzlich Anna Kournikova. Mein Puls beschleunigt sich von vielleicht 70 auf schätzungsweise 110 in zirka drei Sekunden. Der Dealer hat mir ein Ass und einen König ausgeteilt, also "AK", im Pokerjargon benannt nach der Tennisspielerin. Das sind die zwei höchsten Karten im Poker. Ich setze deswegen 100 Chips-Dollar. Nur einer geht mit, alle anderen steigen aus.

    Der Dealer legt die Gemeinschaftskarten auf den Tisch und ich hoffe darauf, dass entweder ein Ass oder ein König dabei ist, damit ich mein Pärchen bilden kann. Er legt auf den Tisch: 2, 7, 9. Ich habe gar nichts. Puls steigt weiter. Ich setze weitere 100 Dollar - ich bluffe. Ich versuche ruhig zu wirken mit einem neutralen Gesichtsausdruck - ein Pokerface. Der andere überlegt. Endlose Sekunden verstreichen. Er soll nicht mitgehen, er soll aussteigen, bitte. Er steigt aus. Das war knapp.

    Die nächsten 20 Minuten bekomme ich nur noch schlechte Karten. Schließlich kriege ich wenigstens Ass 5. Ich setze alles. Wenn ich verliere, war's das. Zwei Leute gehen mit. Alle Karten werden bei so einem "All-in" offen gelegt. Der eine hat Ass 8 und der andere Ass 7. Der Dealer deckt die Gemeinschaftskarten auf, die für keinen eine Verbesserung bringen. Ass 5 und Ass 7 verlieren gegen Ass 8. Ich bin draußen, als einer der ersten. Spaß hat's trotzdem gemacht.

    Sehr viel weiter kommt Marcel Genzler (21) aus Fladungen. Der Fachoberschüler spielt erst seit ein paar Monaten Poker und gewinnt das Turnier. Seine Freundin erzählt, dass er immer Glück hat und küsst ihn dann. Man muss also kein Pech im Spiel haben, um Glück in der Liebe zu haben.




    Die nächsten Turniertermine unter
    www.pokerwelle.de

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