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SOMMERHAUSEN: Ein Leben für den Familienbetrieb: Friedrich Bergmann wird 75

SOMMERHAUSEN

Ein Leben für den Familienbetrieb: Friedrich Bergmann wird 75

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    Prachtstück aus alten Zeiten: Dieser Renault R 4, Baujahr 1986, steht noch immer im Ausstellungsraum des Autohauses, das Friedrich Bergmann (rechts) mit seiner Frau Martha und seinem Bruder Michael 1975 in Sommerhausen eröffnete.
    Prachtstück aus alten Zeiten: Dieser Renault R 4, Baujahr 1986, steht noch immer im Ausstellungsraum des Autohauses, das Friedrich Bergmann (rechts) mit seiner Frau Martha und seinem Bruder Michael 1975 in Sommerhausen eröffnete. Foto: Foto: CLAUDIA SCHUHMANN

    „Hof- und Wagenschmied habe ich gelernt“, sagt Bergmann. Wie es früher üblich war, trat er in die Fußstapfen seines Vaters. Sommerhausen, ein Dorf mit Landwirtschaft und Handwerk, hatte auch in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg noch reichlich Bedarf an den Fertigkeiten eines Schmiedes. „Wir machten alle Kleinigkeiten: Ketten flicken, Erntewagen richten, Tore beschlagen“, erzählt Friedrich Bergmann und fügt hinzu: „Manchmal halfen wir auch, wenn eine Kuh kalbte.“

    Mitte der 1950er Jahre nahm die Motorisierung in der Landwirtschaft zu. Die Schmiedeinnung ging mit der Zeit und schickte ihre Mitglieder zu Lehrgängen über den Umgang mit Landmaschinen. Auch Friedrich und Michael Bergmann bildeten sich auf diese Weise weiter, lernten Weinbergsfräsen, Schlepper und Traktoren zu warten und zu reparieren. Michael Bergmann machte sogar seine Meisterprüfung als Kfz-Mechaniker.

    Erste Tankstelle im Ort

    1962 eröffnete die Familie auf ihrem Grundstück in der Ochsenfurter Straße eine Tankstelle – die erste, die es in Sommerhausen gab. Über einen Mangel an Arbeit konnten Bergmanns nicht klagen. Auch Friedrich Bergmanns Frau Martha und die vier Töchter halfen mit. Vor allem, wenn Ferien waren. „Da fuhren viele Urlauber auf der Fahrt in den Süden von der Autobahn ab und tankten bei uns“, erinnert sich der 75-Jährige. Schon morgens um fünf herrschte dann an der Tankstelle Betrieb. Die Familienmitglieder verkauften Benzin, putzten Scheiben, kontrollierten den Luftdruck in der Reifen der Autos. Das ging so oft bis abends um zehn.

    Mitte der 1970er Jahre musste sich Friedrich Bergmann bereits wieder mit einer Neuerung auseinandersetzen: In Sommerhausen wurde eine Ortsumgehung gebaut, die Tankstelle lag auf einmal nicht mehr an der Durchgangsstraße. „Kurz entschlossen entschieden wir uns dafür, Autos zu verkaufen“, sagt Bergmann. Er sondierte die Lage in der Umgebung Sommerhausens und stellte fest, dass die Markte Renault noch nicht vertreten war. 1975 entstand also das Autohaus Bergmann.

    Mit seinem Bruder als Kfz-Mechanikermeister in der Werkstatt lief das Geschäft mit Tankstelle und Autohaus gut. 1995 gab die Familie die Tankstelle auf und verpachtete 2006 das Autohaus. Doch die Brüder statten ihrem Betrieb noch immer regelmäßige Besuche ab. Friedrich Bergmann ist zufrieden, dass es mit dem Autohaus weitergeht. Denn von seinen vier Töchtern wollte keine in das Familienunternehmen einsteigen. „Man hat ja auch Verantwortung seinen Mitarbeitern und den Kunden gegenüber“, sagt der 75-Jährige.

    Seifenkiste für den Enkel

    Friedrich Bergmann und seine Frau Martha, die seit 1960 verheiratet sind, lassen mittlerweile den Tag ruhig angehen. Die Main-Post lesen, ein wenig am PC arbeiten und im Garten werkeln oder dem Schwiegersohn in dessen Landwirtschaft helfen gehören zu den regelmäßigen Beschäftigungen des Geburtstagskindes. Außerdem geht er mit seiner Frau jeden Tag eine Stunde spazieren. Für einen seiner acht Enkel hat Friedrich Bergmann vor einiger Zeit eine windschnittige Seifenkiste gebaut – der Beruf lässt ihn auch heute einfach nicht los.

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