„Ich weiß, dass ich ein Kindskopf bin und ein Narr das ganze Jahr hindurch“, sagt der Bergtheimer und hat innerlich für sich beschlossen: „Ich bleibe mein Leben lang 22 Jahre alt“. Schwungvoll, aktiv, flexibel, fit und hilfsbereit will er nämlich immer sein. „Wenn die Leute sich freuen, freue ich mich auch“, sagt er und versteht es als Sinn des Lebens, Kontakte untereinander zu fördern und Fröhlichkeit in die Welt zu bringen.
Matthias ist der Jüngste von vier Brüdern und hat von seiner engagierten und offenen Familie viel mitbekommen. „Wir sind alle aufgeschlossen und in den Ortsvereinen genau so aktiv wie im privaten Bereich“, erklärt Matthias.
„Ich bin in die Politik gegangen, weil ich meine Vorstellungen umsetzen will. Jeder meckert, aber keiner will etwas in die Hand nehmen.“
Matthias Keller CSU-Mitglied und Tausendsassa
Der 31-Jährige Keller ist seit 2004 Marktleiter eines Getränkemarkts in Werneck. Dort hat er sieben Angestellte und mehrere Aushilfskräfte unter sich. Beruflich kann der Bergtheimer auf eine abwechslungsreiche Laufbahn zurück blicken. Mit 15 fing er als Page im Würzburger Hotel Rebstock an und dort hat er auch den Beruf des Restaurantfachmanns gelernt. Als Roadie bei den Schürzenjägern ist er durch Österreich getourt, Zivi war er bei der Sozialstation St. Martin in Würzburg, dann hat er auf dem Bau das Mauern gelernt und war vier Jahre Cateringmanager eines Partyservices in Retzbach. „Mir machen alle Berufe Spaß“, sagt er dazu.
„Sehr viel Spaß“ macht ihm auch die Sache mit den Feuerwerken. Von Friedrich Woesch von der gleichnamigen Würzburger Feuerwerkerei hat er gelernt, wie man Großfeuerwerke, Bühnenfeuerwerke und Spezialeffekte macht. Angefangen hat das Interesse daran bei der ersten von Matthias organisierten „Gehsteigfete“ im Jahr 1997, bei der er die Nachbarn mit einem Feuerwerk überraschen wollte.
Mittlerweile setzt Matthias die Technik vor allem im Fasching ein, etwa beim Rathaussturm. Er hat aber auch schon bei den Florian-Geyer-Festspielen in Giebelstadt mitgewirkt. „Das ist aufregend und muss auf dem Punkt stimmen. Aber wenn es funktioniert, bin ich unheimlich glücklich“, erklärt Matthias Keller. Inzwischen hat er sogar eine eigene Firma für Feuerwerke angemeldet.
Und Fasching könnte für den Bergtheimer das ganze Jahr sein. „Wenn ich als Elferrat auf der Bühne stehe und in strahlende Gesichter der Gäste sehe, hat sich aller Einsatz gelohnt“, sagt Keller. Er ist Gründer und Vorstand des Vereins „Bergtheimer Wägelesbauer“, und baut seit 1997 an Faschingswägen mit. Er ist Leiter der Abteilung „Gardetanz“ im SV Bergtheim und damit verantwortlich für die Garde, die Prunksitzungen und die Faschingsumzüge. Matthias Keller organisiert einfach gern und das macht er auch bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei der No-Name-Fete oder beim Partnerschaftsverein mit den Franzosen.
Der Bergtheimer beschreibt sich selbst als „bodenständig und der Tradition verwurzelt“. Aus diesem Grund ist er im Jahr 2000 bei der CSU eingetreten, seit 2001 ist er Kassier des Ortsvereins und seit 2008 Gemeinderat. Außerdem setzt sich Matthias seit einem Jahr in der CSU als ehrenamtlicher Kreisgeschäftsführer ein. Dabei unterstützt er den hauptamtlichen Peter Kräutner vor allem in Wahlkampfzeiten. „Ich bin in die Politik gegangen, weil ich meine Vorstellungen umsetzen will. Jeder meckert, aber keiner will etwas in die Hand nehmen“, beschreibt Matthias Keller sein politisches Engagement.
Und wie kommt Freundin Jasmin mit dem quirligen Matthias zurecht? Seit drei Jahren ist das Paar zusammen, aber Jasmin macht der Freizeitstress nichts aus. „Mit Matthias ist es nie langweilig. Wir reden und lachen viel. Er kommt immer freudig auf mich und andere Leute zu. Das ist schön“, sagt die Werneckerin. Matthias sei eben für andere da. So einfach ist das.