Eines der letzten unzugänglichen Fleckchen am altstadtseitigen Mainufer zwischen der Friedens- und der Löwenbrücke war bislang das kleine Gartengrundstück am Kranenkai nahe der Mainmühle. Rund 150 Quadratmeter groß, mit einer Mauer darum und einem historischen Pavillon und einem Walnussbaum darin, fristete es bislang ein kaum beachtetes Dasein.
Gastronom wollte das Grundstück als Biergarten nutzen
Bis zum Jahr 2013 war es verpachtet gewesen, seitdem hatte man in der Stadtverwaltung über die künftige Nutzung nachgedacht. Ein Gastronom wollte das Grundstück als Biergarten nutzen, doch der hatte dafür Investitionen von rund 140.000 Euro angesetzt, die er durch eine pachtfreie Zeit finanzieren wollte. Doch der Hauptausschuss des Stadtrates war dem Anraten des damaligen Stadtbaurates Christian Baumgart gefolgt, der meinte, eine gastronomische Nutzung der kleinen Fläche sei wohl ohne Verzicht der Stadt auf Einnahmen aus der Pacht unwirtschaftlich. Außerdem gebe es schon genügend Kneipen, Biergärten und Restaurants auf der grünen Flaniermeile zwischen dem Alten Kranen und der Alten Mainbrücke, meinte Baumgart. Eine Nutzung ohne Konsumzwang erscheine daher richtiger.
Auch ein Vorschlag, dort eine Spielgelegenheit für Kinder einzurichten, stieß wegen der unmittelbaren Nähe des Mainufers auf Bedenken. Im Haushalt der Stadt wurden für das Jahr 2018 68.000 Euro für die Gestaltung des Grundstückes und die Sanierung des historischen Pavillons eingestellt. Aber nichts geschah.

Bericht über den Stand der Planungen
Im Umwelt-und Planungsausschuss am vergangenen Dienstag stand nun ein Antrag der Grünen-Fraktion auf der Tagesordung. Sie wünschten sich einen Bericht über den Stand der Planungen und den Übertrag der Haushaltsmittel aus 2018 in das kommende Haushaltsjahr 2019.
"Als Ersatz werden wir eine Magnolie pflanzen."
Wolfgang Kleiner, Umweltreferent
Umweltreferent Wolfgang Kleiner informierte nun im Ausschuss, dass wegen der Vielzahl der Planungsleistungen in diesem Jahr - wie zum Beispiel die Neugestaltung des Kardinal-Faulhaber-Platzes -, das Gartenamt die Planungen zur Nutzbarmachung des Grundstückes habe zurückstellen müssen. "Leider hat auch die anhaltende Hitze des Sommers dem Walnussbaum stark geschadet", so der Referent. Deswegen müsse der Baum gefällt werden. "Als Ersatz werden wir eine Magnolie pflanzen", so Kleiner weiter.

Dessen ungeachtet hatte das Gartenamt bereits eine neue Entwurfsskizze erstellt, die den Ausschussunterlagen beigefügt war, die Kleiner erläuterte. Sie sieht zwei Öffnungen des Grundstückes vor, einmal zur Mainpromenade in Richtung Alter Kranen, einmal zur Straße am Mainkai hin. An die Mauer zur Straße kommen Sitzbänke, als Sturzsicherung zum Main wird ein Geländer montiert. An der Grundstücksgrenze zur unteren Mainmühle soll hinter einer Sitzbank eine üppige Fliederhecke wachsen. Die Magnolie kommt in ein mit Stahlprofilen gefasstes Pflanzbeet in der Mitte des Grundstückes. Wie Kleiner erläuterte, soll die Umgestaltung bereits im Sommer kommenden Jahres abgeschlossen sein.
Nachdem Stadtkämmerer Robert Scheller erklärt hatte, dass die Übertragung der dafür angesetzten Haushaltsmittel ohnehin vorgesehen gewesen sei, stimmte der Ausschuss den Plänen bei fünf Gegenstimmen zu.