Nach einem Austausch mit Grundschülern und Kindergartenkindern im Sitzungssaal des Ochsenfurter Rathauses, stellte Landschaftsarchitekt Ralph Schäffner den Stadträten nun einen konkreten Plan vor.
„Mit den Wünschen der Kinder konnte ich schön planen“, sagte Schäffner und präsentierte sein Konzept für den Spielplatz an der Stadtmauer. Dabei fallen vor allem zwei Bausteine auf. Direkt an der Mauer darf kein Spielgerät, so wie früher die Rutschbahn, mehr stehen. Der Denkmalschutz besteht auf einen Abstand von mindestens 1,50 Metern, um die historische Stadtmauer zu schützen. Und der Weg führt künftig gerade an der westlichen Mauer vorbei und teilt die Spielfläche nicht mehr.
Spielturm bildet das Zentrum
Die verschiedenen Spielgeräte hat Schäffner so platziert, dass damit eine Spannung aufgebaut wird. Im Zentrum steht ein Spielturm. Von diesem aus können die Kinder nach links und rechts verschiedene Spielmöglichkeiten entwickeln: Sich beispielsweise über Brücken hangeln, durch einen Tunnel kriechen oder sich am Kletterfelsen ausprobieren. Durch die vielen Spielmöglichkeiten werde allerdings die Wiese kleiner – mit dem Nachteil, dass dann kaum noch Platz ist, um Fußball zu spielen, so Schäffner.
Das Konzept wurde mittlerweile auch der Regierung von Unterfranken vorgestellt, weil diese mit Fördermitteln aus der Städtebauförderung den Spielplatzbau unterstützen will. „Das Konzept kam gut an“, so Schäffner. Für den Bau des Spielplatzes stehen im Haushalt der Stadt Ochsenfurt 200 000 Euro zur Verfügung. Im Moment liegt Schäffner bei 189 000 Euro Kosten für den Bau und zwischen 20 000 und 25 000 Euro für die Planung. Er würde aber daran arbeiten, dass das Budget eingehalten werde, versicherte Schäffner.
Stadträte vermissen Fußballfeld und Ruhebänke
Stellvertretende Bürgermeisterin Rosa Behon (CSU) und Stadtrat Bert Eitschberger (SPD) bedauerten, dass die Kinder keine Möglichkeit mehr haben, Fußball zu spielen. „Die Planungen entsprechen dem Budget und den Wünschen der Kinder“, entgegnete Bürgermeister Peter Juks (UWG). „Vielleicht ist dies ja in einem nächsten Schritt möglich“, stellte Juks in Aussicht.
Stadtrat Gerhard Grünewald (SPD) vermisste Ruhebänke auf dem Plan. Fünf Banke sind vorgesehen, beruhigte Schäffner. Allerdings keine Tische, weil diese dann schon wieder finanziell niederschlagen würden. Außerdem wollte der Landschaftsarchitekt Flächen sparen. Vorgesehen sind auch keine Bäume, weil die Denkmalschutzbehörde wahrscheinlich etwas dagegen hat, den Stadtgraben zu begrünen, meinte Schäffner. Schatten verspricht er sich durch die Stadtmauer und die Türme. „Das müsste funktionieren“, so Schäffner.
Wunsch nach einem Spielplatz für Senioren
Stadträtin Judith Schieblon (CSU) hätte sich gewünscht, dass bei den Planungen nicht nur die Kinder, sondern auch das Kreisjugendamt mit einbezogen worden wäre. Auch mit der Vorstellung, Kosten zu sparen. Beispielsweise die Architektenleistung, wenn die Eltern an den Planungen mitwirken könnten.
Schließlich genehmigte der Stadtrat einstimmig den Gestaltungsvorschlag für den Spielplatz. Bis zum ersten Ferientag soll alles fertig sein. „Ein straffer Zeitplan“, aus Sicht des Architekten, der aber eingehalten werden könnte, sagte er.
Stadtrat Grünewald wünschte sich abschließend noch ein Konzept für den gesamten Stadtgraben. Er sprach Seniorenspielplätze an, die sich hier gut verwirklichen ließen. Und Grünewald erinnerte daran, dass es in Ochsenfurt noch mehr Spielplätze gebe, die in einem verbesserungswürdigen Zustand sind. „Daran sollte man auch denken.“