Unter den Mitgliedern, die der Feuerwehr Herchsheim seit langem die Treue halten, stellt Emil Rauh, der am 1. Januar 1939 eingetreten ist, mit seiner 80-jährigen Zugehörigkeit eine nichtalltägliche Besonderheit dar. Weiterhin ehrte der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Walter Wudy, auch Hans Dehner für 73-jährige Mitgliedschaft und Karl Kilian, der der Wehr seit 70 Jahren angehört, sowie Herbert Veeh, dessen Eintritt 56 Jahre zurückliegt. Ausgezeichnet wurde auch Rudi Schenk für seine 40 –jährige Mitgliedschaft.
Neben den Ehrungen bot sich für die Wehr mit der Segnung und der offiziellen Übergabe eines neuen Löschfahrzeuges ein guter Grund für eine festliche Veranstaltung. Mit den Kommandanten Christoph Lörke und Günter Pfeuffer speilt sie eine bedeutende Rolle in dem 170 Einwohner zählenden Giebelstädter Ortsteil.
Gottesdienst mit Pfarrerin Christine Schlör
Den Auftakt bildete der Gottesdienst, den Pfarrerin Christine Schlör im Zelt neben dem Feuerwehrgerätehaus hielt. Eine feierliche Note bekam die kirchliche Feier durch die Mitwirkung des Posaunenchor Herchsheim unter der Leitung von Hermann Gropp.
Die Pfarrerin ging vor den zahlreichen Besuchern, darunter Kreisbrandinspektor Heiko Drexel, Kreisbrandmeister Jürgen Fuß und Ehrenkreisbrandmeister Gustav Zirkelbach sowie Vertretern der Patenwehr Giebelstadt und den Wehren aus Euerhausen, Allersheim, Ingolstadt und Sulzdorf, auf die Arbeit der Wehrleute ein.
Unter dem Motto "Für uns gehen sie durchs Feuer" verstand es Christine Schlör, die oftmals gefährlichen und belastenden Situationen zu schildern, denen die Wehrleute gegenüber stehen, wenn es gilt, freiwillig anderen zu helfen. Dabei ist "retten, bergen, löschen und schützen ein Gottesdienst im Alltag, weil es immer Dienst am Nächsten ist".
Gebrauchter Ford Transit wird abgelöst
"Bei aller Technik und allen Hilfsmitteln, die es heutzutage gibt, bleiben das wichtigste die Menschen, die dies alles einsetzen und zum Wohl anderer bedienen können", sagte die Pfarrerin mit Blick auf das neue Löschfahrzeug.
Bevor Christine Schlör und ihr katholischer Amtskollegen Georg Hartmann dem Feuerwehrauto den kirchlichen Segen gaben, sprach Kommandant Christoph Lörke seinen Dank an die ehemaligen und aktiven Wehrleute aus. Der Kommandant erinnerte an die Zeit, in der die Herchsheimer Wehrleute noch mit einen Pferdegespann zur Brandbekämpfung ausgerückt sind. Der später angeschaffte, von einem Traktor gezogene Tragkraftspritzenanhänger wurde 2007 durch ein gebrauchtes Ford Transit Feuerwehrauto abgelöst, das nun ausgedient hat.
Bürgermeister Helmut Krämer, der anschließend Christoph Lörke und Günter Pfeuffer den Fahrzeugschlüssel übergab, ging auf die Kosten für die Feuerwehren ein. Für das Herchsheimer TSF belaufen sich die Kosten auf 115 000 Euro abzüglich der 31 000 Euro an staatlichem Zuschuss. Wenn die Wehrleute ihre Freizeit opfern und sogar ihr Leben riskieren sei es, so der Bürgermeister, nur recht und billig, dass die Gemeinde für das notwendige Rüstzeug sorgt.
Großer Stellenwert im Ort
Bevor Kreisbrandrat Michael Reitzenstein seine Freude über die Einsatzbereitschaft der Wehr und über das neue Fahrzeug ausdrückte, zollte Landrat Eberhard Nuß den Herchsheimer Wehrleuten ebenso ein Kompliment wie der Gemeinde, die die Entscheidung zum Kauf des Fahrzeuges getroffen hat. Einen Dank dafür, dass "die Gemeinde in die Schatulle gegriffen" und das Fahrzeug angeschafft hat, sprach auch MdL Manfred Ländner aus. Die Wehr habe einen großen Stellenwert im gesellschaftlichen Leben des Ortes.
Walter Wudy schloss in seinen Dank alle mit ein, die bei dieser, für Herchsheim großen Veranstaltung, in vielfältiger Weise mitgewirkt haben. Er dankte auch Ernst Rauh, der das Programm moderierte.
