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WÜRZBURG: Ein prickelnder Überraschungscocktail

WÜRZBURG

Ein prickelnder Überraschungscocktail

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    „Follow me“ stand auf den Plakaten, mit denen junge Leute im Oktober 2003 durch die Würzburger Innenstadt flanierten. Wer neugierig war in diesen Tagen, der lief den lebendigen Plakatständern hinterher und landete in der Bibrastraße. Die große Überraschung fand um 12 Uhr mittags statt und war höchst musikalisch. Denn Studenten der Musikhochschule veranstalteten ein kleines, aber feines Konzert, kostenfrei selbstverständlich, aber auf hohem musikalischem Niveau.

    Die Musikreihe „musik publik“ war geboren. Seitdem gibt es bis ins laufende Sommersemester 2008 hinein jeweils mittwochs und freitags zur Mittagszeit ein gut 45minütiges Konzert in Raum U 0 8. Mehr als 250 Musikstücke sind seither in die Gehörgänge von beinahe 9000 Besucher gedrungen. Gut 600 Studenten haben 1421 Kompositionen oder Kompositionsteile von 411 Komponisten vorgetragen. Unentgeltlich, aber auf höchstem Niveau. „Es ist ein bisschen wie im Rundfunk bei Radio Klassik“, schmunzelt Andreas C. Lehmann. Der Professor für systematische Musikwissenschaft hat die Reihe gemeinsam mit der damaligen Rektorin Prof. Silke-Thora Matthies konzipiert. Er freut sich über den ständig wachsenden Zuhörerstrom. „Für viele Besucher ist diese Art der Mittagsgestaltung zu einem magischen Moment am Tag geworden“, weiß er. Denn geboten wird eine Dreiviertelstunde zum Entspannung und Genuss, zum Innehalten und zur Freude.

    Das Publikum, arbeitende Bevölkerung in der Mittagspause, Studenten, Rentner und Touristen auf der Achse von Residenz zum Dom, fühlt sich offensichtlich wohl, in ungezwungener Atmosphäre mit Musik verwöhnt zu werden, und die Studierenden sind glücklich über Auftrittsmöglichkeiten, bei denen sie sich ausprobieren können.

    „Der Hörsaal hat den Charme einer Werkstatt, es gibt keine Scheinwerfer, sondern normales Neonlicht. Und weder Musiker noch Zuhörer müssen sich für dieses Konzert aufbrezeln.“ Lehmann lacht und studiert gemeinsam mit Matthies die beinahe schwärmerischen Kommentare, die anlässlich des 250. Konzerts abgegeben wurden.

    Zum Konzept des etwas anderen Konzert gehört, dass das Programm nie vorher bekannt gegeben wird. Ein Planungs-/Organisationsteam (Hochschullehrer Dr. Lilo Kunkel, Prof. Inge Rosar, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Hilde Petermann und Wolfgang Fahrenholz) stellt den Überraschungscocktail nach Anfragen und Angeboten der Studenten zusammen. So gibt es zweimal pro Woche eine prickelnde, durch tönende Vielfalt vibrierende Mischung, die Lehmann und Kunkel in Wechsel locker, leicht und informativ moderieren. 45 Minuten werden zu geschenkter Zeit, in der Barock, Klassik, Romantik, Impressionismus, Expressionismus, Moderne und und manchmal auch Jazz erklingen und Streicher, Bläser, Pianisten und Sänger ihr Bestes geben. Und Silke-Thora Matthies spricht aus, was die mittlerweile 40 Stammgäste – die älteste regelmäßig erscheinende Besucherin ist weit über 80 Jahre alt – schon längst wissen: „Aus dem Geheimtipp ist mittlerweile ein Kleinod für Würzburg geworden“.

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