Es war wohl die größte Demonstration die im 2500 Seelenort Theilheim jemals durchgeführt wurde. Jedenfalls war es die erste, die laut den Initiatoren, der Bürgerinitiative Pro-Radweg, je in dem Ort stattgefunden hatte.
Der Aufruf zur Demo am Samstag hatte große Resonanz. Viele Einwohner waren zum Start des Fahrradkorsos nach Randersacker vor dem Rathaus erschienen und um die 250 Radler schlossen sich dem Konvoi an. Begleitet von Feuerwehr und Polizei radelten die Teilnehmer auf der Staatsstraße zum Kreisel vor Randersacker und wieder zurück. Bei der anschließenden Kundgebung vor der Jakobstalhalle sprach der Initiator der Bürgerinitiative Thomas Herpich.
Es hat sich noch nichts Konkretes getan
Er erinnerte daran, dass bereits bei den Kommunalwahlen 2014 eine Liste mit 1500 Unterschriften bei der Gemeinde eingereicht wurde. Darin wurde der Bau eines Radwegs nach Randersacker gefordert. Im Wahlkampf unterstützten alle Parteien diesen Vorschlag. Doch seitdem hat sich nach den Worten von Herpich noch nichts Konkretes getan. Und das obwohl es schon seit den 70er Jahren Überlegungen für einen Radweg gibt. Jetzt haben viele Theilheimer die Nase voll von immer neuen Versprechungen. "Ein Radweg für Theilheim - jetzt!" war auf einem Spruchband zu lesen.
Es geht den Theilheimern darum, endlich ein Versprechen der beiden Gemeinden Randersacker und Theilheim einzulösen. Denn die Gemeinderäte der benachbarten Gemeinden hatten schon im Jahr 2014 in einer gemeinsamen Sitzung den Bau beschlossen. Es fehlte damals nur noch die Unterstützung des Landratsamtes. Bei der Zusage einer hundertprozentigen Förderung war das eine gute Aussicht für die Theilheimer auf einen sicheren Radweg. Doch nichts ist anscheinend seither im Landratsamt oder den Gemeinderäten entschieden worden. Denn bis heute sind Pendler, Mütter mit und ohne Kinderanhänger zum Einkaufen und viele Theilheimer Bürger auf der schmalen verkehrsreichen Straße täglich mit dem Rad unterwegs. Dass das nicht ungefährlich ist zeigte ein Unfall vor zwei Jahren, bei dem ein Fahrradfahrer angefahren wurde.
Die Mittel für Planung und Bau stehen bereit
Schade fanden es viele der Demo-Teilnehmer, dass sich außer dem grünen Gemeinderat Fred Stahl kein Vertreter der Gemeinde bei der Kundgebung blicken ließ. Denn schließlich hatte Bürgermeister Hubert Henig noch vor wenigen Tagen gegenüber dieser Redaktion mitgeteilt, dass das staatliche Bauamt Würzburg die Gemeinde informiert hat, dass die Mittel des Freistaates für Planung und Bau des Radweges auch für 2019 zur Verfügung stehen. Die Gemeinde müsse nur die entsprechenden Grundstücke erwerben. Die erforderlichen Zusagen für die Grundstücksabtretungen lägen auch vor. Im nächsten Jahr könne der Bau beginnen. Da fragten sich viele auf dem Platz vor der Sporthalle warum der Bürgermeister die frohe Botschaft nicht persönlich überbracht hat.

