SOMMERHAUSEN (CO) Es ist eine der letzten Amtshandlungen von Weinprinzessin Christina Pöschl: am Reifenstein wird eine Felsenbirne gepflanzt. Der Arbeitskreis Erlebnislandschaft Weinfranken hat den Wildobstbaum mit den purpurschwarzen Beeren zum Baum des Jahres 2006 gekürt.
Für den Obst-, Wein- und Gartenbauverein Sommerhausen ist es damit selbstverständlich, dass heuer eine Felsenbirne gepflanzt wird. Winzer Friedrich Wagner opferte zwei Weinstöcke und bekam dafür einen Rosinenbaum, wie das Rosengewächs volkstümlich bezeichnet wird. Die in Trauben wachsenden Beeren, die als Dörrobst, Kompott, Wein, Saft, Marmelade oder für Kuchen verwendet werden, haben zu diesem Namen geführt.
Mit Birnen hat das Gehölz allenfalls den grauen Schimmer des Holzes gemein. Pflegeleicht und anspruchslos ist die Felsenbirne, die als Fruchtstrauch, Kleinbaum oder Halbstamm zu haben ist und selbst im Kübel gedeiht.
Mit cremeweißen Blütentrauben in verschwenderischer Fülle, rötlichem Laubaustrieb, der dann in sattes Mittelgrün wechselt und goldgelber bis roter Herbstfärbung sowie den purpurschwarzen Beeren im Juni bringt die Felsenbirne Farbe in Garten und Weinberg. In Sommerhausen steht sie direkt am Weinbergswanderweg. Laut Robert Braungardt, Vorsitzender des Obst-, Wein- und Gartenbauvereins werden die Pflanzungen der vergangenen sieben Jahre demnächst mit erläuternden Schildern versehen. Zuerst steht allerdings nach drei Jahren die Inthronisation einer neuen Weinprinzessin am 28. April und das Sommerhäuser Weinfest an der Absatz-Genossenschaft am 1. Mai auf dem Programm.