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WÜRZBURG: Ein Slivovitz auf den Frieden!

WÜRZBURG

Ein Slivovitz auf den Frieden!

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    „Die Abenteuer des braven Soldaten Schweik“ erzählt das Theater Spielberg in seinem musikalisch-kulinarischen Erwachsenenabend. Im Bild: Schwejk und sein Vorgesetzter, Oberstleutnant Lukasch.
    „Die Abenteuer des braven Soldaten Schweik“ erzählt das Theater Spielberg in seinem musikalisch-kulinarischen Erwachsenenabend. Im Bild: Schwejk und sein Vorgesetzter, Oberstleutnant Lukasch. Foto: Foto: Detlef Heinchen

    Er spricht gerne Speise und Trank zu, hat seine ganz eigenen Ansichten von den Dingen dieser Welt und lässt sich von äußeren Umständen kaum beeindrucken: Josef Schwejk ist ein echter Überlebenskünstler. Was ihn ungemein sympathisch macht.

    Welche Abenteuer der „brave Soldat“ erlebt, erzählt das Theater Spielberg in seinem neuesten musikalisch-kulinarischen Erwachsenenabend. Skurrile Puppen und die Live-Musik von Rainer Schwander sorgen dabei für eine bezaubernde Atmosphäre.

    Was andere erniedrigen würde, empfindet der behäbige Tausendsassa Schwejk keineswegs als Schmach. So schickt er sich nach staatsfeindlichen Äußerungen in seiner Stammkneipe „Kelch“ ohne weiteres in Simulantenarrest.

    Doch lange bleibt er nicht. Schwejk purzelt während des 1. Weltkriegs gehörig in der Weltgeschichte herum. Beim zechfreudigen Feldkuraten Katz wird er „Putzfleck“, wie Dienstburschen damals hießen, danach kommt er zu Oberstleutnant Lukasch, der ihn beim Glücksspiel gewann. Auch hier geht es rund, denn Lukaschs Frauengeschichten halten auf Trab.

    Pazifistischer Schelmenroman

    Warum sind die Menschen so niederträchtig, warum gehen sie ständig aufeinander los, hetzen sich in Kriege und bringen sich um? Diese Frage durchzieht Jaroslav Haseks pazifistischen Schelmenroman, den Norbert Böll vom Theater Spielberg und Detlef Heinichen vom Theatrium Dresden fantasievoll, witzig und selbst in den Kriegsszenen ohne jede Sentimentalität umsetzen.

    Als Hauptbühne dient ein Stehtisch, dessen äußerer Rand gedreht werden kann. Auf diese Weise schneit Lukaschs Verflossene Kathi in des Leutnants Wohnung, ein Hund auf Rädern trollt herbei, später marschieren Pappsoldaten an gleicher Stelle in den Krieg.

    In 13 Etappen erzählen Böll und Heinichen die Geschichte von Schwejk, die im „Kelch“ beginnt und dort auch endet. Dabei kommen drei historische Puppen sowie Puppenköpfe aus dem Fundus des Auber Puppenbauers Otto Heeger zum Einsatz. Zwischen den Szenen labt sich nicht nur Schwejk an dem, was ihm das Leben bietet.

    Tafelspitz und Apfelstrudel

    Auch das Publikum lässt sich Spezialitäten, kreiert von Köchin Lisa Böll, munden. Als sich Schwejk zum Tafelspitz verabredet, wird auch den Zuschauern Tafelspitz mit Kren und „knedlíky“ (Knödel) serviert. Nach Schwejks „Latrinenromanze“ kommt Apfelstrudel auf den Tisch, am Ende trinken alle mit Slivovitz auf den Frieden.

    Noch bis Februar steht „Der brave Soldat Schwejk“ auf dem Spielplan. Karten unter www.theater-spielberg.de

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