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WÜRZBURG: Ein Stück Togo in der Semmelstraße

WÜRZBURG

Ein Stück Togo in der Semmelstraße

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    Wie wär's mit „Molou koume na Kékédozi na Kelibré“? Das ist ein lecker zubereitetes Huhn in Erdnuss-/Tomatensauße, gereicht mit „Molau Koume“ (eine Art Reisknödel). Als Vorspeise gibt's Maisbällchen und frittierte Sardellen, zur süßen Abrundung Hefebällchen an Mangomus. Die drei Gänge mögen in der Sprache des Bassar-Volkes ein Zungenbrecher sein – vor allem sind sie ein Gaumenschmaus und eine einmalige Gelegenheit, die landestypische Küche Togos zu beschnuppern. Wer das in den nächsten Wochen tut, unterstützt unser Hilfsprojekt für ein Krankenhaus in dem westafrikanischen Land mit einer Spende von fünf Euro.

    Gekocht wird das Menü von Kossi Gbandi. Der 43-Jährige ist aus der Küche der „Stadt Mainz“ kaum mehr wegzudenken. Als Asylbewerber kam er nach Würzburg. Das war vor 15 Jahren. Heute hat er einen deutschen Pass, deutsche Freunde, eine deutsche Heimat. Der Anfang war nicht leicht: Die Schwarzmann-Schwestern halfen ihm damals bei der Jobsuche. Doch eine Absage folgte auf die andere. Mit seiner dunklen Hautfarbe hatte der Fremde keine Chance. Zunächst. Später bekam er sie in der historischen Gastwirtschaft in der Semmelstraße – und nutzte sie. Anfängliche rassistische Sprüche wie „Was soll denn der Schwarze da...?“ ließ er von sich abprallen. Ablehnung als Afrikaner, sagt Gbandi, erfahre er heute nicht mehr.

    Auch Fatou Tchakpide (39), dreifache Mutter und Zimmermädchen, kann sich nicht beklagen. Und für die beiden Chefinnen sind die aus Togo stammenden Mitarbeiter nur eine Bereicherung: „Das ist eine kleine Völkerverständigung“, sagen sie unisono.

    Anneliese und Margarete Schwarzmann unterstützen eine Schule in Kamerun, und überhaupt war Afrika in der „Stadt Mainz“ immer präsent. Ihr Vater habe sie als Kosmopoliten erzogen, offen für die Welt. Wenn afrikanische Studenten in den 50er Jahren kein Zimmer in Würzburg fanden – bei den Schwarzmanns wurden sie aufgenommen. Einer von ihnen: Frank Nkrumah, Sohn des ersten freien Präsidenten Ghanas, Kwame Nkrumah. Seine Unterschrift ziert das Gästebuch des Hotels – wie so viele afrikanische Namen und Gesichter.

    Reservierungen für das Togo-Menü unter Tel. (0931) 5 31 55 (Stadt Mainz)

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