Eine Serie von Wohnungseinbrüchen, die sich in der Vorweihnachtszeit in Aub ereignet haben, sorgt weiterhin für Verunsicherung und Spekulationen über die möglichen Täter. Seitdem ermittelt auch die Kriminalpolizei. Nach den bisherigen Ergebnissen stehen die meisten Taten im Zusammenhang mit anderen Einbruchdiebstählen im weiteren Umland und lassen auf überörtlich agierende Täter schließen.
Sieben Einbrüche waren zwischen dem 10. November und dem 16. Dezember in Aub angezeigt worden, bestätigt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken auf Anfrage. Allein am 10. November versuchten der oder die Einbrecher viermal, in Auber Wohnungen einzudringen. In drei Fällen hatten sie damit Erfolg, einmal blieb es beim Versuch.
Auf Schmuck und Bargeld abgesehen
Die Polizei geht davon aus, dass es sich in diesem Fall, um einen einzigen Beutezug gehandelt hat, bei dem es die Täter vor allem auf Bargeld und Schmuck abgesehen hatten. Die Ermittlungen haben Hinweise auf überörtlich arbeitende Täter ergeben, berichtet das Präsidium weiter. Offenbar haben die sich aber länger in der Gegend aufgehalten, weil die Polizei auch einen Einbruch am 15. November der Kleinserie zuordnet.

Das nächste Mal schlugen Einbrecher am 12. Dezember in Aub zu. Aufgrund der besonderen Arbeitsweise rechnet die Polizei diesen Fall einer anderen Einbruchsserie zu, deren Spur sich über den Landkreis Würzburg hinaus bis nach Laufach (Lkr. Aschaffenburg) hingezogen hat. Der bislang letzte Einbruch in Aub wurde am 16. Dezember angezeigt und lasse sich, so die Polizei weiter, aufgrund der abweichenden Arbeitsweise keiner der beiden Serien zuordnen.
Spuren werden noch ausgewertet
Nähere Angaben zum möglichen Täterkreis kann die Polizei nicht machen. Noch seien die Ermittlungen im Gange und die Auswertung der Spuren nicht abgeschlossen. Gezielte Kontrollen, die die Polizei am 19. Dezember in Aub durchführte, hätten keine relevanten Ergebnisse gebracht.
"Nachbarn haben oftmals ein sehr gutes Gespür für Verdächtiges und sollten ohne Scheu und Zögern sofort über den Notruf 110 die Polizei verständigen."
Michael Zimmer, Polizeihauptkommissar
Allgemein gilt die dunkle Jahreszeit als Saison für Einbrecher. Gerade ab Oktober steigen die Einbruchszahlen, wie Polizeihauptkommissar Michael Zimmer vom Polizeipräsidium Unterfranken berichtet. "Das liegt daran, dass die Täter vor allem die früher einsetzende Dämmerung nutzen, um unbemerkt ihre Taten ausführen zu können."
In den Jahren 2013 und 2014 kam es im südlichen Landkreis Würzburg zu einer auffallend hohen Zahl von Wohnungseinbrüchen, die überwiegend auf das Konto überregional agierender Täter gingen. Beliebt waren damals vor allem Ortschaften in der Nähe von Fernstraßen, die den Einbrechern eine schnelle Flucht ermöglichten.
Rückläufige Fallzahlen
Ungeachtet der Einbruchsserie in Aub weist Polizeisprecher Philipp Hümmer darauf hin, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche wie der Straftaten insgesamt seit Jahren rückläufig sei. Im Jahr 1990 wurden in Unterfranken noch 1350 Fälle gezählt. Seitdem sinken die Zahlen – mit Ausnahme des Anstiegs auf 663 Fälle im Jahr 2014. 2018 wurde nur noch 338 Mal eingebrochen, der niedrigste bisher erfasste Wert.
Im Landkreis Würzburg sank die Zahl der Wohnungseinbrüche zwischen 2016 und 2018 von 43 auf 28. Zahlen für 2019 liegen noch nicht vor. Im Jahr 2020 gab es bisher zwei Einbrüche in Wohnhäuser. In Hettstadt und Kürnach haben Einbrecher einen Schaden von mehreren hundert Euro verursacht.
"Die Aufklärungsquote liegt bei etwa 20 Prozent", sagt Polizeihauptkommissar Michael Zimmer. Um diese Zahl zu steigern, werden gezielt Einsätze durchgeführt, wie zum Beispiel Kontrollen an überörtlichen Straßen oder Streifenfahrten durch Wohngebiete.
Nachbarn sollen die Augen offen halten
Nach Erkenntnissen der Polizei spähen die Täter in der Regel die Häuser und Wohnungen aus, um sicher zu gehen, dass niemand zu Hause ist. Hier setzt die Polizei bei ihren Ermittlungen an. "Vor allem Nachbarn haben oftmals ein sehr gutes Gespür für Verdächtiges und sollten ohne Scheu und Zögern sofort über den Notruf 110 die Polizei verständigen, wenn ihnen in ihrer Straße verdächtige Personen oder Fahrzeuge auffallen", sagt Polizeihauptkommissar Zimmer. Gerade rasche Zeugenhinweise seien entscheidend für eine erfolgreiche Fahndung.
Die Polizei mahnt zur Vorsorge. Häufig suchten Einbrecher gezielt nach Schwachstellen an einem Haus. Ein offen stehendes oder gekipptes Fenster komme dabei nahezu einer Einladung gleich. Aber auch unzureichend gesicherte Türen werden von Profis schnell als Schwachstelle erkannt. Die Polizei verweist deshalb auf die Beamten der kriminalpolizeilichen Beratungsstellen, die dabei helfen, solche Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen. Die Beratung ist kostenlos.
Kontakt: Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle Unterfranken, Tel. (09 31) 457-18 30 und -18 31.
Tipps der PolizeiDie Polizei rät, Fenster und Türen bei jedem Verlassen komplett zu schließen. Auch Beleuchtung im Innen- und Außenbereich verschreckt Einbrecher und vermittelt bei Abwesenheit den Eindruck, es sei jemand zu Hause. Zudem sollte man den Briefkasten während des Urlaubs leeren lassen. Die Polizei rät auch dazu keine Urlaubshinweise auf Anrufbeantwortern oder in sozialen Netzwerken zu hinterlassen. Sinnvoll sei zudem eine Wertsachenliste für den möglichen Schadensfall zu erstellen.Zudem rät die Polizei dazu bei verdächtigen Wahrnehmungen den Notruf unter der 110 zu wählen und sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. Dazu bittet die Polizei sich wichtige Details wie Autokennzeichen oder Personenbeschreibungen zu merken und zu notieren.