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ALTERTHEIM: Eine echt coole Gemeinde im Party-Modus

ALTERTHEIM

Eine echt coole Gemeinde im Party-Modus

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    Eindeutiges Bekenntnis.
    Eindeutiges Bekenntnis.

    Was passiert, wenn sich die knapp 2000 Menschen eines Dorfes zusammen tun, emsig miteinander werkeln und am Radio Gong-Wettbewerb „Coolste Gemeinde Mainfrankens“ teilnehmen? Kar, sie gewinnen ein Konzert mit der Berliner Hip-Hop-Combo SDP. Die „bekannteste unbekannte Band der Welt“ – wie sich SDP auch selbst nennt – passt im Grunde sogar ausegezeichnet in die kleine Gemeinde. Denn auch Altertheim war vielen Besuchern des Open-Air-Konzerts vorher unbekannt. Altertheim? Wo liegt denn das? Wie kommt man da hin?

    Auf der Konzertbühne verglich man die Gemeinde im Westen von Würzburg, direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg gelegen, oft und gerne mit den isländischen Kickern bei der Fußball-EM. Vor dem Turnier in Frankreich wusste kaum einer was über den Inselstaat, geschweige denn von seinen Fußballern. Dank der heldenhaften Auftritte des Teams auf dem Rasen und den treuen Fans auf der Tribüne war Island plötzlich in alle Munde und der Sympathieträger der EM. Auch Altertheim hatte sich islandmäßig ins Zeug gelegt und den Besuchern ein Festivalerlebnis geboten, das man dem kleinen Dorf so gar nicht zugetraut hätte.

    Gelungene Organisation

    Rund 8000 Besucher wollten kanalisiert, unterhalten und verköstigt werden. Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gelang vorzüglich. „Ich wollte SDP letztes Jahr in den Posthallen sehen und habe da keine Karte mehr bekommen. Jetzt freue ich mich auf ein tolles Konzert“, zeigte sich beispielsweise Katrin aus Lengfeld begeistert, nachdem sie die Einlasskontrolle hinter sich hatte. Die wäre gar nicht notwendig gewesen, so friedlich ging es auf dem Sportplatz in Oberaltertheim zu. Auch die Rettungskräfte hatten wenige Einsätze zu verzeichnen. Einzig einige Personen mussten behandelt werden, weil sie dehydriert waren.

    Mit dem Donnerstag hatte einen Traum-Open-Air-Tag erwischt. „Blauer Himmel, Sonnenschein, so haben wir uns das verdient“, sagte einer vom Organisationsteam. Die rund 150 ehrenamtlichen Helfer waren unermüdlich im Einsatz, um alle Auflagen des Landratsamtes und die Wünsche der Besucher zu befriedigen.

    Bereits kurz nach 16 Uhr, der Einlass war gerade geöffnet, füllte sich der Festivalplatz. Dabei hatte man bereits den ersten Musikakt überwunden, Marco & Steini aus dem Taubertal begleiteten die Modenschau der „Queen of Trends“ aus Vilchband. Auf der Bühne traten die Lokalmatadoren „Altbachduo“ dieses Mal als Quartett auf. Sie machten in Mundart schon mal Lust auf mehr und schlugen die Brücke zu „Hazel the Nut“ aus Wiesentheid, die als Vorgruppe überzeugten.

    Doch dann machte es „klopf, klopf“ und SDP betraten die Bühne. Vincent Stein und DagalexusDux hatten sich mit Musikern und DJ verstärkt, damit ihr Sound auch satt rüber kommen konnte. Von Beginn an sprang der Funke über und das Publikum sang bei den Hits vielstimmig mit. Sie waren wegen SDP gekommen, das anschließende Fußballspiel von Deutschland bei der EM war für vielen nebensächlich.

    Fußball-Übertragung

    So wie Thomas, der nach dem Konzert sofort ins Auto stieg und sich auf den Heimweg machte, um mit Freunden das Spiel zu sehen. Von den 8000 Besuchern dachten offensichtlich viele so: Nach dem SDP-Konzert wurde es schnell leerer auf dem Platz. Da nutzten auch die beiden Leinwände nichts, auf denen das Halbfinale live übertragen wurde.

    Im Hintergrund lief derweil schon der Abbau der großen Auftrittsbühne. 20 Altertheimer kümmerten sich nicht um den Fußball, sie taten einfach ihren Job. Wie hatte SDP schon zuvor gesagt: „Ihr seid wahnsinnig“. Doch der Wahnsinn war tapfer erarbeitet: Die drei Ortsteile mit gerade einmal rund 2000 Einwohnern stemmten die 8000 Besucher locker. Man sei eben eine Feier erprobte Gemeinde, lobte Bürgermeister Adolf Hemrich seine Leute.

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