Ein unwahrscheinlicher Arbeits- und Zeitaufwand steckt in der Krone für den Geistlichen, der am Sonntag, 19. Februar den 25. Jahrestag seiner Priesterweihe feiert.
Für Renate Busch ist diese Geduldsarbeit ihr Hobby. Die Gaukönigshöferin hat vor etwa 14 Jahren einen Kurs für Klosterarbeiten absolviert. Sie erneuerte die kirchlichen Krippenfiguren und stattete den Jesus, der auf dem Tabernakel in der Schutzengelkirche sitzt, mit einem Sternenmantel aus. Trotz ihrer Erfahrung im Umgang mit der sakralen Volkskunst, war die Herstellung einer Krone eine echte Herausforderung.
Nachdem sie Anschauungsmaterial im Internet gefunden hatte, stellte sich die Frage nach dem „Rohbau“ für die Krone. Als sich die aus Draht gefertigte Konstruktion als zu schwach erwiesen hatte, löste Sohn Gernot Busch das Problem. Er schweißte die sechs Bögen und das Kreuz oben drauf so zusammen, dass das Gestell die Last der Verzierungen trägt.
Die 70 kleinen Blätter, die jeweils einen Bogen verzieren, herzustellen, verlangen schon ein großes Maß an Fingerspitzengefühl und unendliche Geduld.
Die zunächst aus einer speziellen Metallfolie ausgeschnittenen winzig kleinen Blättchen umwickelt Renate Busch mit einem kaum sichtbaren Faden der „Wiener Gold“ genannt wird. Neben den filigranen Blättern geben die eingearbeiteten winzigen Ähren und Weintrauben, die aus Perlen gefertigten Blüten und Glitzersteine der Krone zusätzlichen Glanz.
Die Krone ist zwar für den Pfarrer bestimmt, auf dem Kopf tragen wird er sie allerdings nicht. Die Krone ist, wie Klaus König erklärt, auf der „Palla“ befestigt. Eine Palla ist ein doppeltes Stück weißes Leinen, das durch ein eingenähtes Stück Pappe verstärkt ist. Die Palla, die in der Liturgie der Eucharistiefeier Verwendung findet, bedeckt den Kelch des Messweins.
Die Palla, die Klaus König anlässlich seiner Primiz am 23. Februar 1992 vom damaligen Veitshöchheimer Pfarrer Herbert Neeser bekommen hat, dient nur vorübergehend als Unterlage für die Krone.
Nach der Feier zum 25-jährigen Priesterjubiläum wechselt das Schmuckstück über auf ein von Renate Busch angefertigtes weißes Satinkissen. Ein Glassturz, der darüber gestülpt wird, schützt das zarte Gebilde vor Staub und Beschädigungen. Laut Pfarrer König, gehörte die Krone früher viel mehr zu den Priesterjubiläen als heute.
Nach dem Tod des Geistlichen wurde die Krone in der Familie aufbewahrt oder üblicherweise dem Verstorbenen mit in den Sarg gegeben.
Die von Renate Busch geschaffene Krone, die von einem der diesjährigen Kommunionkinder beim Einzug getragen wird, glänzt am Sonntag, 19. Februar, auf dem Altar in der Schutzengelkirche. Hier beginnt um 14.30 Uhr die Eucharistiefeier zum Priesterjubiläum von Klaus König.
Die Feierlichkeit setzt sich um 18.30 Uhr fort mit einem Konzert in der Kirche. Unter dem Motto „Eine Reise durch das Kirchenjahr“ singen Wanda Jung und Susanne Kuhn. Neben den Orgelimprovisationen von Martin Mahlmeister und Bernhard Mahlmeister (Horn) begleitet Wolfgang Grüb den Gesang der Besucher an der Orgel.
Weitere Mitwirkende an dem Konzert sind Musiker aus der Pfarreiengemeinschaft zu den Schutzengeln im Gau, die sich unter der Leitung von Armin Düchs zu einer Kapelle zusammengeschlossen haben.
Zur Person Klaus König wurde 1962 in Würzburg geboren und stammt aus Prosselsheim. Er besuchte das Riemenschneider-Gymnasium in Würzburg und studierte in Würzburg und Innsbruck Theologie. Bischof Paul-Werner Scheele weihte ihn am 15. Februar 1992 im Kiliansdom zum Priester. Zunächst war er Kaplan in Veitshöchheim bevor er 1994 nach Gerolzhofen wechselte. Im Herbst 1996 wirkte er kurz in Weibersbrunn und Rothenbuch, ehe er mit Wirkung vom 15. Dezember 1996 Pfarrer von Rottenberg und Kuratus von Feldkahl wurde. 2002 ernannte ihn der Bischof zusätzlich zum Pfarrer von Sailauf. Von Oktober bis Dezember 2006 war er auch Pfarradministrator von Laufach. Bischof Friedhelm Hofmann hat Klaus König Pfarrer mit Wirkung vom 1. Oktober 2009 zum Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Gaukönigshofen ernannt. Klaus König wurde damit Pfarrer von Gaukönigshofen, Acholshausen, Bolzhausen, Rittershausen, Sächsenheim, Sonderhofen und Wolkshausen sowie Kuratus von Eichelsee.