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WÜRZBURG: Eine Freundschaft mit Syrakus auf Sizilien

WÜRZBURG

Eine Freundschaft mit Syrakus auf Sizilien

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    Die Stadträte Antonino Pecoraro (links) und Emanuele La Rosa (2.v.r.) mit den italienischen Assessoren der Stadt Syrakus Silvia Spadaro und Gaetano Azzia.
    Die Stadträte Antonino Pecoraro (links) und Emanuele La Rosa (2.v.r.) mit den italienischen Assessoren der Stadt Syrakus Silvia Spadaro und Gaetano Azzia. Foto: Foto: Stadt Syrakus

    Was hat eine bedeutende Stadt auf Sizilien mit Würzburg zu tun? Die mainfränkische Metropole beabsichtigt, eine Städtefreundschaft mit Syrakus einzugehen. Zwei Würzburger Stadträte, beides Italiener, haben die Wege dafür geebnet: Emanuele La Rosa (CSU) und Antonino Pecoraro (Grüne). Nun soll der Stadtrat am Mittwoch dem Abkommen zustimmen.

    Was steckt hinter so einer „Citizens Friendship City Affiliation“? Übersetzt heißt das ein Zusammenschluss der Bürger durch eine Städtefreundschaft. Es gibt auf jeden Fall Gemeinsamkeiten zwischen Syrakus oder Siracusa wie es im Original heißt. Das hat die Stadtverwaltung als Vorlage für den Stadtrat zusammengetragen. Die beiden Städte verbindet der Baustil Barock, beide sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, Bischofssitz und wurden durch die Stauferzeit geprägt.

    Ein Faible für den Wassersport

    Gemeinsam sei beiden Städten auch das große Engagement im Wassersport: Langstreckenschwimmer Thomas Lurz auf der Würzburger Seite und Enzo Maiorca, Wassersportlegende und mehrmaliger Weltmeister im Apnoetauchen ohne Hilfsmittel, der in Syrakus geboren wurde und dort auch im November 2016 starb.

    Es gibt auch einen literarischen Hintergrund. Der Dichter August Graf von Platen-Hallermünde lebte von 1818 bis 1819 in der Domstraße 12. Er besuchte an der Universität unter anderem Vorlesungen in Zoologie und Botanik. In Würzburg schrieb er auch seine große Dichtung „Odoaker“. 1835 starb er in Syrakus nach einem kurzen Aufenthalt. Nun steht in der italienischen Stadt ein Marmordenkmal.

    Im Dezember 2015 reisten die beiden Stadträte La Rosa und Pecoraro in die sizilianische Stadt und brachten Infomaterial über Würzburg mit. Im August 2017 unterzeichneten vier Vereine aus Würzburg und Syrakus eine gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit.

    Würzburger Stadträte auf Sizilien geboren

    In beiden Städten herrsche eine große Bereitschaft zur Kooperation, steht in der Sitzungsvorlage. Es soll ein lebhafter kultureller Austausch stattfinden. Einer, der es wissen muss, ist Antonino Pecoraro. Gemeinsam mit La Rosa hat er die Insel besucht, auf der er geboren wurde. Auch La Rosa ist Sizilianer. „Für mich stand schon zu Beginn meiner Tätigkeit im Würzburger Stadtrat fest, dass eine offizielle Freundschaft mit einer italienischen Stadt kommen musste.“ Für ihn sind die norditalienischen Städte vergleichbar mit dem Norden Deutschlands. Und für Würzburgs Lage im Süden Deutschlands habe sich dann eben eine süditalienische Metropole angeboten.

    Für La Rosa bot sich Syrakus aus vielen Gründen an. Die Stadt hat in etwa so viele Einwohner wie Würzburg und sei eine wunderschöne Metropole mit einer langen Geschichte wie Würzburg. La Rosa betreut die Gastronomie im Mainfranken Theater. Dort haben sich viele Besucher an ihn gewandt, mit dem Wunsch, sich für eine italienisch-deutsche Städtefreundschaft einzusetzen. „Und für meine 800 Landsleute, die in Würzburg leben, war es auch ein Herzenswunsch. Sie wollten eine tiefere Beziehung zwischen Würzburg und Italien.“

    Gemeinsame Verhandlungen

    Gemeinsam haben beide die Verhandlungen geführt mit der Universität Würzburg und deren Antikensammlung und dem Paolo Orsi Museum, das eine der umfangreichsten archäologischen Sammlungen Europas beherbergt. Den Kontakt zu einer der ältesten Ärztekammern der Welt in Syrakus mit dem Würzburger Gegenstück stellten sie ebenfalls her.

    Auf der Kirchenebene verbindet beide Städte die Verehrung des heiligen Paulus. Laut Pecoraro zeigte sich auch der katholische Stadtdekan Jürgen Vorndran von der Freundschaftsidee begeistert. So soll im Jahr 2019 eine erste Pilgerfahrt nach Sizilien stattfinden. Die beiden Stadträte führten weitere Gespräche mit Vertretern aus den Bereichen Musik, Museen, Kino und Literatur und fanden überall offene Ohren für ihr Vorhaben.

    Syrakus schlägt Freundschaftsvertrag vor

    Nach einigen Besuchen aus Italien gab es auch einen Schriftwechsel zwischen den beiden Rathauschefs. Darin schlug Syrakus vor, die kulturelle Zusammenarbeit und wirtschaftliche Entwicklung durch einen Freundschaftsvertrag zu festigen. Und Ende Oktober präsentierte sich die italienische Stadt auf der GenussMacherMesse in der Würzburger Pothalle.

    Wenn der Stadtrat der gut vorbereiteten Freundschaft zustimmt, soll es eine erste Delegationsreise nach Syrakus im Frühjahr 2018 geben.

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