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Würzburg: Eine große zoologische Fantasie

Würzburg

Eine große zoologische Fantasie

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    Die Uraufführung von "Der Tierigent" und "Der Karneval der Tiere" kamen beim Publikum im Mainfranken Theater gut an.
    Die Uraufführung von "Der Tierigent" und "Der Karneval der Tiere" kamen beim Publikum im Mainfranken Theater gut an. Foto: Kristýna Kraus

    In der Reihe der Familienkonzerte präsentierte das Philharmonische Orchester Würzburg kürzlich das Programm Der Tierigent / Der Karneval der Tiere in der Theaterfabrik Blaue Halle. Das Kinderbuch Der Tierigent der Würzburger Autorin Cornelia Boese wurde dabei in einer Vertonung von Christine Böhm als Bühnenfassung uraufgeführt. Viele Besucherinnen und Besucher ausverkauften Vorstellungen waren der Einladung gefolgt, als Tiere kostümiert zu erscheinen. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Mainfranken Theaters entnommen.

    Bevor sie Schriftstellerin wurde, arbeitete Cornelia Boese viele Jahre als Souffleuse am Mainfranken Theater. Zusammen mit der Würzburger Komponistin Christine Böhm, die sie aus gemeinsamen Schulzeiten kennt, brachte sie nun eine vertonte Version ihres Kinderbuchs "Der Tierigent" heraus. Neben dieser Uraufführung bekam das Publikum auch Camille Saint-Saëns' Kinderkonzert-Klassiker "Der Karneval der Tiere" mit dem Text von Loriot zu hören.

    Musiker schlüpfen in die Rollen der Tiere

    Dirigent David Todd und das Philharmonische Orchester schlüpften in einzelne Tierrollen und übernahmen zudem kürzere gereimte Textpassagen. Das Konzept ging auf: häufige Lacher aus dem Publikum und mit Jubel begleiteter Zwischenapplaus waren das Ergebnis. Als kleiner Spatz wurde Todd zum Liebling des Publikums, das den einzelnen Instrumenten sowie dem Gesang von Claire Swale (Katze) und Matthew Habib (Esel) aufmerksam folgte. Jedes Instrument wurde mit seiner charakteristischen Spielweise vorgestellt: die Streicher (Dackel, Dogge, Affe und Giraffe) durch typische warme Töne, die Holzbläser von hohen Akzenten der Querflöte (Fuchs) bis zu den Tiefen des Fagotts (Bär), die Blechbläser (Nashorn, Elefant, Dromedar) mit traditioneller Blasmusik, das Schlagzeug (drei Löwen) durch schmetternde Paukenschläge, rhythmisches Drumset und Tamtam sowie die Harfe mit märchenhaften Klängen.

    Der Spatz, der zunächst im Zuschauerraum Platz nehmen musste, da er nicht in das Orchester passte, wurde gemäß der Zeilen von Cornelia Boese "Doch was so kunstvoll klang beim Üben, klingt im Konzert wie Kraut und Rüben" zusammen mit dem Publikum Zeuge dessen, was passiert, wenn ein Orchester ohne Leitung musiziert. Schließlich wurde Todd von den Tieren auf die Bühne gebeten und vereinte als Tierigent alle bereits erklungenen Stimmen zu einem in sich schlüssigen Werk. Mit Freude wurde im Publikum mitgeschwungen und mitgeklatscht.

    Jubelrufe kleiner und großer Zuschauer

    Mit einer textlichen und szenischen Überleitung – das Tierorchester und Herr Spatz werden aufgrund ihres großen Erfolges eingeladen, den Karneval der Tiere musikalisch zu begleiten – gelang es, die Uraufführung mit Saint-Saëns' Konzertklassiker zu verbinden (Dramaturgie: Konzertdramaturgin Tabea Hilser und Theaterpädagogin Kristýna Kraus).

    Schauspielerin Nina Mohr, die sowohl Boeses Werk als auch Loriots Text zum Karneval der Tiere vortrug, vermochte das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Die Zeichnungen von Susa Steinmetz, die während der einzelnen musikalischen Sätze des Karnevals eingeblendet wurden, schufen eine Verbindung von Text und Musik. Als großer Tierfreund nannte Saint-Saëns sein Werk, das er 1886 als einen Faschingsscherz schrieb, eine "Große Zoologische Fantasie". Das Werk mit insgesamt 14 Sätzen, in denen er Tierlaute und -bewegungen vertont und gleichzeitig seine Komponistenkollegen karikiert, gehört heute zu seinen bekanntesten Kompositionen. Durch die Illustrationen wurden sie für das Publikum noch auf einer weiteren Ebene erlebbar. Mit tosendem Applaus und Jubelrufen der kleinen wie großen Zuschauer schlossen die zwei tierischen Konzerte.

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