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Eine Institution der Heimatpflege über den Tod hinaus

Ochsenfurt

Eine Institution der Heimatpflege über den Tod hinaus

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    "Was einer ist, was einer war, beim Scheiden wird es offenbar", mit diesen Worten begann Pfarrer Norbert Stroh, der zu zusammen mit Diakon Alban Türk sowie dem ehemaligen Gelchsheimer Geistlichen Lothar Brunnquell und dem in Oellingen gebürtigen Pfarrer Stefan Menth die Trauerfeier zelebrierte, seine Ausführungen, in denen er an den Lebensweg des Verstorbenen erinnerte.

    Laut Landrat Waldemar Zorn, der die Reihe der Redner anführte, hat Peter Högler einen unschätzbaren Beitrag zur Pflege und zum Erhalt des Heimat- und Brauchtumsgedanken und vor allem für den wichtigen Denkmalschutz geleistet.

    Seit seiner Ernennung zum ehrenamtlichen Kreisheimatpfleger im Jahre 1986 galt sein Engagement besonders dem Altlandkreis Ochsenfurt, wobei ihm Pflege und Erhalt der typischen "Gaudörfer" und der Bildstöcke besonders am Herzen lagen. Daneben, so Waldemar Zorn, galt sein großes Interesse auch dem Festhalten von überlieferten Sagen sowie Tatsachen und Lebenserinnerungen älterer Mitbürger, die er aufzeichnete und in Broschüren- oder Buchform herausbrachte. Ebenso wie die Pflege des fränkischen Brauchtums und alle damit verbundenen Themenbereiche für ihn ein großes Anliegen darstellte, setzte er für das typisch unterfränkische Landschaftsbild, die fränkischen Friedhöfe, das fränkische Liedgut und auch für das Wiederaufleben fränkischer Bräuche ein.

    Die Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten stellte er den Schulen zur Verfügung. Für eine weitere Verbreitung sorgte er im Volksblatt und der Main-Post, für die er über Jahre hinweg als freier Mitarbeiter tätig war.

    Der Direktor der Abteilung "Schul- und Bildungswesen", der Regierung von Unterfranken, Jürgen Röhling, der die beruflichen Erfolge des langjährigen Pädagogen würdigte, bezeichnete Peter Högler als einen Menschen der "zuverlässig und berechenbar, nicht sprunghaft und launisch und der vor allem rückhaltlos ehrlich war." Auf die Begriffe Treue, Verlässlichkeit, Pflichterfüllung und Loyalität, die für ihn eine ganz besondere Bedeutung hatten, gründet sich, wie Röhling sagte, das hohe Ansehen, das Peter Högler im Kreise der unterfränkischen Schulaufsichtsbeamten genoss.

    Bürgermeister Klaus Henning ging anschließend auf Verdienste von Peter Högler ein, die von der Marktgemeinde im Jahr 2000 mit der goldenen Bürgermedaille honoriert wurde. "Sein Wissen und Können, sein Schwung und seine Energie haben ihm zu Achtung und Anerkennung verholfen", sagte Klaus Henning nach dessen Ausführungen Peter Högler vielseitige Interessen gepflegt habe. Der Oellinger, dem ein gutes Miteinander der Ortsteile stets am Herzen lag, gehört von 1978 bis 1984 dem Marktgemeinderat an und er setzte seine Mittel und Kenntnisse ein, um die Gemeinde zu fördern. Neben dem Bau der Deutschherrn-Halle, wo er an vorderster Front mitgewirkt hat und selbst bei der Bewirtschaftung tüchtig mit Hand anlegte, war es selbstverständlich für Peter Högler, dass er im Arbeitskreis für die Gelchsheimer Dorferneuerung tätig wurde.

    Darüber hinaus brachte er sich in den örtlichen Vereinen wie Bürgerverein, CSU-Ortsverband, Kyffhäuser- und Soldatengemeinschaft, Obst- und Gartenbauverein ebenso ein, wie im Sportverein und im St. Josefsverein. Sein liebstes Kind unter der Vereinen war der "Liederkranz Gelchsheim, in dem er über 35 Jahre lang als Chorleiter fungierte.

    Von Seiten der Feuerwehr Oellingen, der der Verstorbene über vier Jahrzehnte angehört hatte, für die er eine umfassende Chronik erarbeitete, sprach Vorstand Josef Liebenstein die Abschiedsworte.

    Der Alstädter Heimatortbetreuer Gottfried Franz erinnerte an die Schicksalsschläge, die die Vertreibung mit sich brachte für Peter Högler, der die Liebe zu der Heimat Oberalstadt im Sudetenland stets in seinem Herzen getragen habe.

    Für die Grundschule Ochsenfurt, die der Verstorbene acht Jahre lang leitete, sprach Siglinde Oppelt die Abschiedsworte, bevor der Vizepräsident der Fränkischen St. Jakobusgesellschaft Würzburg, Bruno Schäfer, den Verstorbenen dankte für seinen Einsatz als einen der Bereiter für ein Stück des Pilgerweges von Santiago de Compostela.

    Vor den Trauerweisen der Musikkapelle und nach den Darbietungen von "seinem" Liederkranz, war es ein bewegender Moment, als Kurt und Peter Frenzel das "Riesengebirglers Heimatlied" ein letztes Mal für Peter Högler erklingen ließen.

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