Unter dem Baldachin mit dem Allerheiligsten schreitet auch im Jahr 1943 Bischof Matthias Ehrenfried, von den Nazis "Bischof Störenfried" tituliert. Wie auch in späteren Jahren sammelten sich die einzelnen Prozessionsteilnehmer an verschiedenen Plätzen, so die Erstkommunion-Kinder am Barbarossa-Platz, damals "Adolf-Hitler-Platz".
Der Prozessionsweg führte traditionell am Juliusspital vorbei. Im Spitalhof, vor dem Fürstenbau-Durchgang zum Park, war ein prächtig geschmückter Bittaltar aufgebaut, vor dem Pfründner und später Ordensschwestern in liebevoller Kleinarbeit einen riesigen Blumen- und Grasteppich mit religiösen Motiven gestaltet hatten. Birkenstämmchen, Blumengirlanden, Fahnen und Wimpel schmückten die Fassaden.
Auch im Prozessionszug waren die Ordensschwestern und Pfründner, die Spitalsbediensteten in Beamtenuniform, die katholischen Professoren in den grünen Talaren der Medizinischen Fakultät und natürlich die Studentenverbindungen in vollem Wichs vertreten.
Bei den, im 19. Jahrhundert in großer Zahl nach Würzburg strömenden protestantischen Kommilitonen aus dem kühlen Norden stieß der farbenprächtige Pomp dagegen weitgehend auf Unverständnis: Ein "greulich-großartiges Spektakel" nennt ihn etwa der Medizinstudent Erich Haeckel, der um 1853 hier weilte. Auch er berichtet, "die Halle des Juliusspitals" - gemeint ist wohl der Innenhof - sei "in einen Tempel mit Altären verwandelt". Der Protestant mokierte sich über das martialische Auftreten der eher biederen Landwehr, die "wohlgenährten, fortwährend Prisen schnupfenden Domherrn" und die lebensgroßen Heiligenbilder, die, mit "allerlei Kettchen und Ringelchen und Kleinödchen behangen, wie ein Kinderspielzeug klingen und rasseln". Der spätere Psychiater Emil Kraepelin, der 1876 - in der Zeit des Kulturkampfs - am Juliusspital studierte, wunderte sich über den frommen "Schwindel" des "frohen Leichnamsfestes".
Während traditionell am Vortag des Festzuges die einzelnen Sammelpunkte für die Vereine detailliert beschrieben und am Tag danach ausführlich über die Prozession berichtet wurde, erwähnte die "Mainfränkische Zeitung" von 1943, die am Feiertag erschien, das Ereignis natürlich mit keinem Wort. Genützt hat das Totschweigen offenbar nichts, wie die zahlreichen Gläubigen auf den Fotos beweisen.

Bis in die Mitte der 70 Jahre machte der Zug an vier großen Prozessionsaltären im Spitalhof, am Vierröhrenbrunnen, am Franziskanerkloster und auf dem Residenzplatz Station. Später wurden in der Juliusspital-Pfarrei ein eigener Gottesdienst und eine eigene Prozession durch den Spitalhof und den Park eingeführt.