Eine außergewöhnliche Idee umgesetzt hat der Tauberrettersheimer Imker Michael Vogel in der Weinlage „Königin“ am Kulturwanderweg nach Schäftersheim. Gemeinsam mit seinem Freund Matthias Mohr baute er eine "Klotzbeute" – eine Bienenbehausung, die sich in einem ausgehöhlten Baumstamm, in diesem Fall einer Eiche, befindet. Klotzbeuten gehören zu den ältesten künstlichen und transportablen Bienenwohnungen. Sie stellen eine Entwicklungsstufe in der Zeidlerei (Honigsammeln) dar und markieren den Übergang zur planmäßigen Bienenhaltung, der Imkerei.
In dem knapp zwei Meter großen Baumklotz aus dem Stalldorfer Wald befindet sich eine Nisthöhle, die ganzjährig trocken ist, vor Regen und Schnee schützt und windgeschützt ist. Früher lebten die Bienen wild in natürlich vorkommenden Baumhöhlen im Wald. Mit Beginn der zunehmenden planmäßigen Bienenhaltung wurden Klotzbeuten aus Baumstämmen eigens hergestellt. Dazu wurden geeignete Baumstämme mit Werkzeugen der Länge nach, bis auf Wandstärke von wenigen Zentimetern, ausgehöhlt. In die entstandene Röhre wurden ein oder mehrere Fluglöcher eingeschnitten. Im Inneren der Röhre wurden meist mehrere Holzstöcke quer eingebracht, um den Bienen den Wabenbau zu erleichtern. Hier bauen die Bienen ihre Waben frei im Innenraum.
Ein Blick ins Innere
Eine solche Nisthöhle hat Vogel für den Wein-, Obst und Gartenbauverein, dessen Mitglied er ist, gebaut. Hintergrund des Baus war, anschaulich machen zu können, wie Bienen bauen. Wenn man im hinteren Teil des Zentimeter-starken Stammes das Türchen öffnet, kann man, nur getrennt durch eine Scheibe, direkt beobachten, wie etwa eine Wabe gebaut wird und der Honig eingelagert ist. Die Höhle hat ein Volumen von rund 40 Litern und ist in drei Etagen aufgeteilt.
Der gelernte Elektriker möchte hierzu in den nächsten Tagen einen eigenen Bienenschwarm einsetzen, die durch ein Flugloch unter dem geschnitzten Bild einziehen. Für den optischen Eindruck des „Bienenhauses“ – das Bild zeigt eine Biene auf einer Sonnenblume – sorgte Kollege Matthias Mohr. Das Bild wurde mit einer Kettensäge herausgearbeitet und dann mit Kleingeräten verfeinert. Die Materialkosten für die neue Bienenwohnung übernahm der Wein-, Obst- und Gartenbauverein .
