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WÜRZBURG: Eine Küsten-Tanne wird Würzburger Christbaum

WÜRZBURG

Eine Küsten-Tanne wird Würzburger Christbaum

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    Ein Baum macht Karriere: Bis Sonntag eine Garten-Tanne in Theilheim, ab Montag der offizielle Würzburger Weihnachtsbaum.
    Ein Baum macht Karriere: Bis Sonntag eine Garten-Tanne in Theilheim, ab Montag der offizielle Würzburger Weihnachtsbaum.

    Der Weihnachtsbaum sorgt schon im häuslichen Umfeld alle Jahre wieder für gehörigen Zündstoff. Beim Christbaum für den Würzburger Weihnachtsmarkt gilt das allemal. Ist er doch optischer Mittelpunkt des weihnachtlichen Trubels am Marktplatz. Heuer kommt die 17 Meter hohe Tanne aus dem benachbarten Theilheim. Wie es aussieht geht's heuer um eine Rarität.

    Der gemeine Weihnachtsbaum-Käufer weiß zumindest, dass es um einen Nadelbaum geht. Wählen kann und muss er also zwischen Kiefern, Tannen, Fichten, Eiben, Lärchen oder Douglasien. Wenn man kleinlich ist, muss man sogar den Wacholder zu den Nadelbäumen zählen.

    Was also hat die Stadt Würzburg 2013 für einen Weihnachtsbaum? Das war von Anfang an nicht ganz klar. Die Theilheimer Spenderin Theresia Koch hielt den wunderschönen Nadelbaum, den sie von einem Onkel geschenkt bekommen hatte, all die Jahre für eine Korea-Tanne. Die wird aber – wir machten uns kundig – normalerweise nur bis zu zehn Meter hoch und hat auch in den Zapfen eine eindeutige Ausprägung. Auf unsere Nachfrage hin waren sich die Spezialisten beim Würzburger Gartenamt auch nicht mehr sicher und prüften nach. Sie waren von einer Nordmanntanne ausgegangen. Manfred Fischer vom Gartenamt recherchierte nach ohnehin bestehenden Zweifeln näher und stellte fest: Der Weihnachtsbaum für den Würzburger Weihnachtsmarkt ist eine Küsten-Tanne. Die wachsen sehr schnell, haben weiche Zweige und Nadeln und werden gerne als Weihnachtsbäume angepflanzt.

    Ob das die erste Küsten-Tanne als Würzburger Weihnachtsbaum ist? Zumindest beweist die Stadt der Binnenschiffer damit Weltniveau. Die Küstentanne stammt nämlich aus Nordamerika und hat ihr Verbreitungsgebiet entlang der Pazifikküste von Vancouver Island.

    Grundsätzlich ist es für das Gartenamt nicht leicht, im Wald stattliche Nadelbäume zu finden, die bis unten hin beastet und rundum schön anzusehen sind. Dafür muss ein Baum frei stehend wachsen können. Das ist oft in Hausgärten der Fall, wo sich Tannen & Co frei stehend dominant entwickeln, bis sie ihren Besitzern nach Jahrzehnten buchstäblich über den Kopf wachsen, weil sie den ganzen Hausgarten dominieren oder gar zur Gefahr bei Stürmen werden.

    Theresia Koch aus Theilheim hatte sich schon im Vorjahr entscheiden, sich von ihrer Riesentanne im Steingarten zu trennen und sie für den Würzburger Weihnachtsbaum angeboten. Heuer hat es geklappt. Ihr Baum ist auserwählt und wird am heutigen Montag mit einem Kran fachgerecht gefällt, zusammengebunden und mit Polizeischutz zum Würzburger Markt transportiert.

    Das ist nicht einfach, wie die Vorjahre gezeigt haben. Denn einerseits soll der Baum seine Schönheit behalten und muss für den Transport äußerst schonend behandelt werden. Doch darf er für den Transport nicht zu ausladend sein, weil er auf öffentlichen Straßen transportiert wird und in der Würzburger Innenstadt auch die Straßenbahnleitungen zu berücksichtigen sind. Erst im vorigen Jahr gab es bei der offiziellen Baumaufstellung eine mehrstündige Verzögerung, der Baum musste vorher noch einmal gewaltig zurecht gestutzt werden.

    Man wird gelernt haben. Am Montagmorgen wird der Christbaum in Theilheim zwischen 8 und 10 Uhr gefällt. Ab 11.30 Uhr soll er dann am Unteren Markt aufgestellt werden. Theresia Koch ist stolz, dass sie den Weihnachtsbaum für den Würzburger Weihnachtsmarkt liefern kann. Sie wollte ihn auch schon der Gemeinde Theilheim schenken. Doch dafür war er schon zu groß geworden.

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