Dabei stand die Erkundung historischer Orte, die einst im Spannungsfeld der politischen Teilung Europas lagen, im Mittelpunkt.
Erster Halt war das Wahrzeichen und Denkmal Radom auf der Wasserkuppe. Während der Besichtigung erfuhren die Teilnehmer viel Wissenswertes über die unterschiedlichen Funktionen dieser ehemaligen Radar- und Funkstation. In Zeiten der Teilung Europas zwischen NATO und Warschauer Pakt spielte das Radom eine wichtige Rolle bei der Luftraumüberwachung. Besonders eindrucksvoll war die Information, dass während der Berlin-Blockade die "Rosinenbomber" von hier aus nach Berlin geleitet wurden. Heute ist das Radom der höchstgelegene Aussichtsturm in Hessen, der mit einer Höhe von 958 Metern einen atemberaubenden Weitblick bietet.
Nach dieser spannenden Station ging es weiter zu einem originellen Gasthof in Geisa, wo die Gruppe ein schmackhaftes Mittagessen genoss. Vor dem Essen sorgte das angegliederte Spaßmuseum für viel Gelächter und regte mit seinen kuriosen Exponaten zum Schmunzeln an.
Der Nachmittag führte die Gruppe zur Gedenkstätte Point Alpha, einem der eindrucksvollsten Orte, um die Konfrontation zwischen Ost und West während des Kalten Krieges zu erleben. Die zweistündige Führung begann im Haus auf der Grenze, das anschaulich die weltgeschichtlichen und militärischen Zusammenhänge dieser Epoche darstellt. Anschließend unternahmen die Senioren eine kurze Wanderung über den ehemaligen "Todesstreifen" der innerdeutschen Grenze, der symbolisch für die Trennung zwischen Freiheit und Unfreiheit steht. Ziel der Wanderung war das US-Camp, in dem die amerikanischen Soldaten stationiert waren. Der sogenannte "Fulda Gap" war eine der strategisch wichtigsten Punkte, an dem ein möglicher Dritter Weltkrieg hätte beginnen können. Zwei Ausstellungen vor Ort vermitteln eindrucksvoll die Bedeutung dieses Schauplatzes für die Teilung Deutschlands und Europas.
Zum Abschluss des Tages kehrte die Gruppe auf dem Kreuzberg in der Klostergaststätte ein, um bei einem gemütlichen Abendessen und einem Klosterbier die Erlebnisse des Tages Revue passieren zu lassen.
Von: Ludwig Götzelmann (Altbürgermeister)