Die Martinsklause hinterm Dom ist ein historischer Ort: Seit 135 Jahren gibt es hier Gastronomie, seit 50 Jahren wird das Lokal von der Familie Barthelmes geführt. Chef ist seit 15 Jahren Ralf Carlos Barthelmes, gerade 42 Jahre alt geworden. Seine Oma Rosa hatte 1957 das Anwesen erworben.
Die baulichen Ursprünge sind freilich viel älter. Ihren Namen verdankt die Martinsklause der Martinskapelle am gleichen Ort, die der Überlieferung nach 745 von St. Burkard, dem ersten Bischof von Würzburg, geweiht wurde. Im 12. Jahrhundert stand hier ein Kloster. Aus dieser Zeit sind noch zwei Kellergewölbe erhalten. Hier fand am 16. März 1945 so mancher Würzburger eine rettende Zuflucht.
Der Keller unter dem modern eingerichteten Bistro „MartinZ“, wo es unter anderem die besten Pfannkuchen der Stadt gibt, ist eine wahre Schatzkammer. Vor rund 100 Jahren wurde die urige Weinstube von den Gebrüdern Schiestl eingerichtet. Manche ihrer Bilder und Plastiken zieren das rustikale Gewölbe.
Hinter der Bar steht ein alter Beichtstuhl aus dem Spätbarock, der zum Barschrank umgebaut wurde. Altertümlich ist auch der Schoppenpreis, mit dem der Wirt das Jubiläum feiert: Einen guten Kabinett gibt es für 1,80 Euro – solange der Vorrat reicht.