Politisch bewegt war sein Leben, und viel bewegt hat er für andere. Egon Schrenk tut das noch heute, auch wenn er sich 2014 aus der Kommunalpolitik zurückgezogen hat. An diesem Donnerstag wird der gebürtige Rhöner (Oberelsbach) 75 Jahre alt.
Seit drei Jahrzehnten ist Schrenk als ehrenamtlicher Berater der Deutschen Rentenversicherung unterwegs, macht in dieser Funktion Hausbesuche, hilft beim Formulare-Ausfüllen (87 02 11). Ansonsten ist es um den Jubilar in der Öffentlichkeit etwas stiller geworden. Mit einem Paukenschlag war er Anfang 2014 auf die Zielgerade seiner 36-Jahre-Ära im Stadtrat eingebogen: Nachdem er – die soziale Stimme der Würzburger CSU – 2003 überraschend zur FDP gewechselt war, kehrte er für die letzten Wochen in den Schoß der CSU zurück, deren Fraktion er vor seinem Wechsel zu den Liberalen geführt hatte. Er sei ein „überzeugter Konservativer“, sagte Schrenk damals – und war genervt vom gefühlten Stillstand in der Stadtentwicklung. Zu viel Zeit wurde aus seiner Sicht bei Projekten vertan – vom Mozartareal bis zur Theatersanierung. Aufgestoßen war ihm auch eine teils verletzende Stimmung im Stadtrat mit „bissigen bis beleidigenden Bemerkungen“. Für Schrenk stand die Sachpolitik im Vordergrund. Entsprechend wurde er zu seinem 35-Jährigen im Stadtrat von OB Georg Rosenthal gewürdigt: „Pflichtbewusstsein, Tatkraft und Verlässlichkeit – mit diesen Eigenschaften haben Sie sich über Parteigrenzen hinweg hohes Ansehen erworben.“ Ein bewegender Moment für Schrenk war im vergangenen Jahr der zweite Besuch am Grab seines Vaters – auf einem Soldatenfriedhof in Polen. Der bekennende Katholik ist verheiratet, hat zwei Söhne und eine Tochter. Über viele Jahre nahm er an der Kreuzbergwallfahrt teil, Schrenk wandert leidenschaftlich gern. Sechs Jahre stand er an der Spitze des Rhönklubs in Würzburg und führte von 1986 bis 1998 den VdK-Kreisverband. Beruflich war der gelernte Großhandelskaufmann zuletzt als Verwaltungsdirektor im Medizinischen Dienst der Krankenversicherung tätig.