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WÜRZBURG: Eine Überlebende baut Vorurteile ab

WÜRZBURG

Eine Überlebende baut Vorurteile ab

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    Ehrung im Fürstensaal: Innenstaatssekretär Gerhard Eck (links) überreichte Kriemhilde Malinowski das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Mit dabei: Regierungspräsident Paul Beinhofer.
    Ehrung im Fürstensaal: Innenstaatssekretär Gerhard Eck (links) überreichte Kriemhilde Malinowski das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Mit dabei: Regierungspräsident Paul Beinhofer. Foto: Foto: Norbert Schwarzott

    Der Bundespräsident hat auf Vorschlag des Bayerischen Ministerpräsidenten Bürgerinnen und Bürgerinnen und Bürger für ihre Verdienste um das Gemeinwohl ausgezeichnet. Eine der Geehrten ist die 82-jährige Würzburger Kriemhilde Malinowski.

    Innenstaatssekretär Gerhard Eck überreichte ihr das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Fürstensaal der Residenz

    Kriemhilde Malinowski engagiert sich seit vielen Jahren in besonderem Maße für die Erinnerung an den nationalsozialistischen Völkermord an 500 000 Sinti und Roma, sagte Eck. Sie ist eine der wenigen Überlebenden der Sinti und Roma, die in der Zeit zwischen 1943 und 1945 in die Vernichtungslager verschleppt wurden. Sie musste unter menschenunwürdigen Bedingungen im Sammellager „Stettin-Kuhdamm“ unermessliches Leid ertragen.

    Ihre persönlichen Dokumente und Berichte zur eigenen Verfolgungsgeschichte überließ sie dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma Heidelberg zur Präsentation in Ausstellungen von Gedenkstätten und zeitgeschichtlichen Museen sowie in entsprechenden Publikationen.

    Diese persönlichen Erinnerungen werden regelmäßig im Dokumentations- und Kulturzentrum im Rahmen der dortigen pädagogisch-didaktischen Arbeit mit Schülergruppen und Studierenden verwendet.

    Darüber hinaus stellte sie sich in Schulen und Gedenkstätten oftmals für Zeitzeugengespräche zur Verfügung. Ebenso wirkte sie mehrfach als Gesprächspartnerin bei Workshops mit Jugendlichen in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz mit.

    Kriemhilde Malinowski hat ihre Erinnerungen in einem Buch festgehalten. Die im Jahr 2003 erschienene Autobiografie „Das Schweigen wird gebrochen – Erinnerungen einer Sintezza an den Nationalsozialismus“ findet laut Eck in verschiedenen Gedenkstätten und im Heidelberger Dokumentationszentrum für pädagogische Zwecke und Projekte im Rahmen der Holocaustforschung Verwendung. Sie nimmt jährlich an den Gedenkfahrten des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau teil.

    Darüber hinaus war Kriemhilde Malinowski anlässlich des 60. Jahrestages des Aufstandes der Sinti- und Roma-Häftlinge in Auschwitz am 16. Mai 2004 bei der Gedenkveranstaltung im Weltsaal des Auswärtigen Amtes in Berlin sowie anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar 2006 zur Eröffnung einer Ausstellung zum Thema im Europaparlament in Straßburg vertreten.

    Kriemhilde Malinowski stelle mit ihrem Engagement für die Minderheit der Sinti und Roma „eine wichtige Multiplikatorin zum Abbau antiziganistischer Vorurteile dar“, sagte Eck abschließend

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