Eine Woche voller Samstage – das klingt doch nach Urlaub, oder? Nicht mit dem Sams, denn das kann ganz schön anstrengend werden! Paul Maars Kinder-Klassiker von 1973 läuft nun unter der Regie von Norbert Bertheau im Theater Ensemble in Würzburg und bringt nicht nur die kleinen Zuschauer zum Lachen.
Die kleine Bühne des über 30 Jahre alten Theaters ist wie immer geistreich für Schauspiel eingerichtet. So funktioniert das Ganze durch Vorhänge auf drei Ebenen, die mal das Schlafzimmer oder Büro von Herrn Taschenbier, mal ein Klassenzimmer oder die Innenstadt darstellen. Taschenbier, von Alexander Zamzow nahbar gespielt, ist der ängstliche Büroangestellte, der durch einen Zufall das freche Sams aufgebunden bekommt.
Ein zeitloses Stück für Jung und Alt
Die Schwierigkeiten, die er im Leben hat, werden nun durch das Sams auf die Spitze getrieben. So kann er es seinem Chef nie recht machen und bekommt von seiner, aus heutiger Sicht ganz und gar nicht modernen, Vermieterin Frau Rotkohl ständig eins auf den Deckel. Letztere wird jedoch von Rebecca Hümmer so witzig dargestellt, dass man gar nicht mehr weiß, auf wessen Seite man eigentlich steht. Das Stück nimmt einen also auch mit, wenn man kein Kind mehr ist. Vielleicht sogar noch etwas mehr.

Als Erzählerin steht Christa Fischer mit auf der Bühne und moderiert die Wochentage der Geschichte an. In weiteren Rollen erscheinen Charlotte Schmidt als Schülerin, die neben dem vorlauten Sams in der Klasse sitzen muss, Detlef Leist als Lehrer, der sich einen Schlagabtausch von Missverständnissen mit dem Sams liefert und die lautesten Lacher erntet. Außerdem Jonas Pfeuffer als Taschenbiers Chef und Studienrat.
Freudiges Publikum
Allen voran aber überzeugt Marian Hümmer Kozik als Sams. Es ist faszinierend, wie authentisch jemand das Sams verkörpern kann, ohne dabei den Eindruck von Klamauk entstehen zu lassen. In Latzhose, mit Schwimmflossen, Rüsselnase und roter Flusenperrücke kauft man ihm jede Albernheit als waschechte Sicht auf die Welt ab.
Viele glückliche Gesichter verlassen das Theater nach einer guten Stunde voller Lachen. Ein paar der kleinen Zuschauer verraten noch, was sie am besten fanden: die Gedichte des Sams. Paul Maars clevere Wortspiele regen wohl auch noch nach 50 Jahren dazu an, sich Quatsch-Reime auszudenken.
Die weiteren Vorstellungen: 22. Dezember, 5., 9., 12., 26. Januar, 2., 16. Februar. Karten: theater-ensemble.net