Aktuell herrscht ein Winterwunderland in und um Würzburg. Doch was schön aussieht, kann gefährlich werden. Der Frost der letzten Tage sorgte dafür, dass auf den Altwassern entlang des Mains sowie auf den Seen und Teichen eine Eisfläche entstand. Doch diese sei noch hauchdünn, warnen die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und BRK-Wasserwacht in Stadt und Landkreis Würzburg. Bevor nicht viele Tage mit tiefen Temperaturen vergangen sind, sei das Eis nicht tragfähig. Diese Tipps sollten Spaziergängerinnen und Spaziergänger beachten.
1. Das sollten Hundehalterinnen und Hundehalter beachten
Hunde sollten laut DLRG und BRK in der Nähe von Gewässern auf jeden Fall an die Leine genommen werden, zudem sollten sie auf keinen Fall auf das Eis gelassen werden. Ist der Vierbeiner trotzdem auf die Eisfläche gelaufen, sollte er zurückgerufen werden. Wichtig: Wenn der Hund eingebrochen ist, sollte man nicht aufs Eis gehen, um ihn zu retten. In diesem Fall Rettungskräfte mit geeigneter Ausrüstung über den Notruf 112 rufen.
2. Bedenken, dass die Eisfläche unterschiedliche Stärken haben kann
Auf das Eis zu gehen sei nur dann vertretbar, wenn man ganz sicher ist, dass es trägt, heißt es weiter. Zu bedenken sei dabei, dass die Eisfläche unterschiedliche Stärken haben kann. "Man sollte sich über die speziellen Gegebenheiten örtlich informieren. Warnhinweise müssen respektiert werden. Offene Stellen in der Eisschicht sind unbedingt weiträumig zu meiden. Niemals soll man alleine auf das Eis gehen, nur in Begleitung", so die DLRG.

Kinder sollten nur zusammen mit mindestens einem Erwachsenen aufs Eis. Bevor man sich aufs Eis wagt, empfiehlt es sich, sich nach geeigneten Rettungsmitteln am Ufer umzuschauen, zum Beispiel Stangen oder Äste. Diese sollten gut sichtbar an einem sicheren Platz bereitgelegt werden. Auch ein umgedrehter Schlitten sei geeignet. Sobald ein Knistern oder Knacken zu hören ist, sei das ein letzter Hinweis, dass das Eis nicht ausreichend tragfähig sei. In diesem Fall die Eisfläche sofort verlassen. Bei Einbruchgefahr auf die Eisfläche legen und so das Gewicht verteilen.
3. Das sollte man tun, wenn man eingebrochen ist
Wenn man eingebrochen ist, verbleibe nicht viel Zeit, um sich selbst aus dem frostigen Wasser zu retten. Binnen weniger Minuten trete eine Unterkühlung ein, informieren BRK und DLRG. Das eiskalte Wasser verursache starke Schmerzen und die Kräfte für eine Selbstrettung würden schnell schwinden. Deshalb gelinge es in den seltensten Fällen, dass man sich selbst befreien kann, solange man nicht im Wasser stehen kann.

Wichtig sei, Ruhe zu bewahren und Panik zu vermeiden. Entscheidend sei zudem, auf sich aufmerksam zu machen: Laut um Hilfe rufen, damit Passanten die Situation bemerken und den Notruf (112) absetzen können. Die Arme sollten über die Oberfläche der Eisfläche ausgebreitet werden. Zudem sollte man sich flach auf die Eisfläche schieben und kriechend versuchen, das Ufer zu erreichen. Es sei wichtig, schnell und entschlossen zu handeln, aber heftige Bewegungen zu unterlassen, da diese zu noch mehr Wärmeverlust führen könnten. Sobald man in Sicherheit ist, sollte man sich sofort zum nächsten Arzt oder in ein Krankenhaus begeben und sich untersuchen lassen.
4. Das sollte man tun, wenn jemand anderes eingebrochen ist
Sieht man eine Person, die in das Eis eingebrochen ist, sollte man sofort laut um Hilfe rufen, damit andere Personen unterstützen können. Wichtig sei, sofort den Notruf abzusetzen. "Alle weiteren Personen vom Eis weg winken, sie sollen sich von der Einbruchstelle im Liegen wegbewegen. Wenn möglich, sollte der Helfer die Eisfläche nicht betreten, sondern vom Ufer aus Rettungsmittel (Ast, Leiter, Seil oder Schal etc.) zureichen", so die DLRG.
Gelingt es dem Verunglückten nicht, sich so an Land zu ziehen, könne der Retter ihm auf dem Eis zu Hilfe kommen. Das brüchige Eis stelle aber auch für den Helfer eine erhebliche Gefahr dar, deshalb sollte man immer an die Eigensicherung denken. Bevor man die Eisfläche betritt, müsse man sich von anderen Personen auf alle Fälle sichern lassen. Es helfe, dem Verunglückten Mut zuzusprechen. Die Eiseinbruchkante sollte mit einem Hilfsmittel abgedeckt werden, damit sie nicht nachbrechen kann.
Aus dem Eis gerettete Personen seien oft stark unterkühlt. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sollte der Gerettete vor weiterer Auskühlung geschützt, aber nicht aufgewärmt werden - wegen der Gefahr von Herz-, Kreislaufversagen. Der Körper sollte flach gelagert und nicht unnötig bewegt werden. Beim Aussetzen von Atmung oder Kreislauf sollten lebensrettende Sofortmaßnahmen eingeleitet werden.
Weitere wichtige Tipps der DLRG gibt es unter www.eisregeln.info.