In der Einrichtung, in der sie sich sehr wohl fühlt, erzählt sie aus ihrem wechselvollen Leben, das am 25. August 1907 in Altona bei Hamburg begann. Als die älteste Tochter eines Hals- und Ohrenarztes erlebte sie mit einer Schwester und einem Bruder eine schöne und behütete Kindheit.
Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 ist ihr ebenso im Gedächtnis geblieben, wie die fünf Jahre, in denen sie in verschiedenen Schulen und Betrieben ihre hauswirtschaftliche Ausbildung absolviert hat.
Nachdem sie zunächst in einer sozialen Einrichtung in Berlin tätig war, fand sie Arbeit auf einem Gutshof in Schlesien. Hier lernte sie den jungen Landwirt Herbert Czarderski kennen. Am 4. Mai 1933 heiratete das Paar. Während ihr Mann den Hof bewirtschaftete, versorgte sie die Familie, zu der zwei Töchter und ein Sohn zählen. 1945 wurden sie aus ihrer Heimat ausgewiesen.
In Viehwaggons wurden damals die Menschen transportiert. Die beschwerliche Fahrt führte nach Marienborn bei Hannover. Von hier aus siedelte die Familie über in den hessischen Ort Schlitz, wo Herbert Czaderski-Forchmann Arbeit auf einem Gutshof fand.
Durch die Tochter Sabine Müller, die in Wittighausen lebte, verlegte das Ehepaar später auch seinen Wohnsitz hierher.
Nachdem ihr Mann 1977 gestorben ist, blieb die Jubilarin zunächst noch in ihrer seit nahezu 25 Jahren vertrauten Umgebung, bevor sie in das Haus zog, das die Tochter und der Schwiegersohn zwischenzeitlich in Bütthard gebaut hatten.
Für Elisabeth Czaderski-Forchmann, die gerne liest, fernsieht, lange Spaziergänge macht oder Socken strickt, ist die Bindung zu den Kindern und Schwiegerkindern sowie zu den vier Enkeln und sechs Urenkeln ein bedeutender Teil ihres Lebens.
Nachdem für sie das Reisen zu beschwerlich geworden ist, hält sie die Bande zu der Familie, aus der Mitglieder in der Schweiz in Neuenahr und in Chile leben, mit regelmäßigen Telefonaten aufrecht.