Alle wurden im „Kochstudie“ der Schule zubereitet und verkostet. Die Kochaktionen wurden gefilmt, der Film ist dem Buch als CD beigelegt. Erwerben kann es, wer am Samstag, 3. Juli, zwischen 12 und 17 Uhr zum Jubiläum des 50-jährigen Bestehens der Bildungseinrichtung des SkF in die Friedrichstraße 28 kommt.
Die nach der SkF-Pionierin Elisabeth Weber benannte Einrichtung ist eine der bayernweit ersten Schulen zur Erziehungshilfe. Bis heute ist sie außerdem die größte in Unterfranken. 100 Kinder entdecken hier in jahrgangsgemischten Klassen mit jeweils höchstens zwölf Schülern neu die Freude am Lernen. Sie kommen aus der gesamten Region Würzburg. Nachdem es im Therapeutischen Heim einige Außenklassen gibt, wird die Schule von Kindern aus der gesamten Republik besucht.
Wie Schulleiter Hans-Jürgen Freitag erläutert, sind die Schüler der Elisabeth-Weber-Schule in ihrem sozialen und emotionalen Verhaltens so „anders“, dass sie in ihrer Heimatschule als nicht mehr beschulbar gelten. Sie stören den Unterricht, kommen nicht mit ihren Mitschülern klar, wehren sich gegen Anweisungen jeder Art und machen so gut wie nie Hausaufgaben. Vielen fällt es schwer, irgend etwas von einem Erwachsenen anzunehmen. Wie Konflikte fair gelöst werden können, das hat ihnen niemand beigebracht.
Nach der Aufnahme beginnt oft ein einzelner Pädagoge damit, sich mit dem Neuankömmling intensiv zu beschäftigen. Warum ist dieses Kind derart trotzig? Warum verweigert es sich? Vielen Kindern fällt es schwer auszudrücken, was in ihrem Inneren vor sich geht. Da war zum Beispiel Thomas (Name geändert), der sich partout weigerte, Arbeitsblätter zur Rechtschreibübung auszufüllen. Der Pädagoge, der sich in den ersten Wochen in der Elisabeth-Weber-Schule seiner annahm, fand heraus, dass die Arbeitsblätter schrecklich langweilig für Thomas warten. Er konnte das alles schon. Herausforderungen stellten für ihn mathematische Knobelaufgaben dar. Als er die lösen durfte, fing der Junge wieder „Lernfeuer“.
Voraussetzung für die Aufnahme in die 1950 gegründete Schule ist, dass die Kinder auch nach dem Unterricht pädagogisch und therapeutisch aufgefangen werden. Manche gehen ins Therapeutische Heim des SkF, andere in die Heilpädagogische Tagestätte. Dadurch, dass die Kinder auf diese Weise den ganzen Tag über spielerisch lernen – im Unterricht, beim Freispiel und beim Essen – gelingt es in vielen Fällen, ihr Verhalten innerhalb von zwei bis drei Jahren so zu verändern, dass sie zurück in ihre Heimatschule gehen können.