72 Jahre fuhr die Straßenbahn durch Heidingsfeld, bis sie 2001 eingestellt wurde. Seitdem hat noch der „Schoppenexpress“ die vorhandenen Schienen und Oberleitungen genutzt, jetzt plant die WVV deren Abbau. Am Freitag unternimmt die Straßenbahn eine letzte Fahrt durchs Städtle.
Auslöser für die komplette Aufgabe der Linie ist laut WVV der notwendige Abbau von 28 Straba-Masten in Heidingsfeld. Wie berichtet, entfernt die WVV im Stadtgebiet insgesamt 140 Masten aus den 60er Jahren. Weil deren Stahlkern gebrochen sein kann, besteht die Gefahr, dass die rund 1,5 Tonnen schweren Masten plötzlich umfallen – wie es Anfang vergangenen Jahres in der Zellerau passiert ist. Während die Masten im übrigen Stadtgebiet ersetzt werden, verzichtet die WVV im Städtle darauf. „Abgebaut werden die Masten in Heidingsfeld nach den Sommerferien“, sagt WVV-Sprecherin Kristina Kessler. Man habe sich zur endgültigen Aufgabe der Linie entschlossen, weil sie der WVV nach wie vor Unterhalt kostet. Die Schienen werden erstmal bleiben.
Zur Abschiedsfahrt der Linie 3 lädt die WVV am Freitag, 19. Juli. Die letzte Straßenbahn durchs Städtle startet am Hauptbahnhof und fährt zum Heidingsfelder Ostbahnhof und von dort wieder zurück. Abfahrt ist um 10 Uhr an der Haltestelle „Hauptbahnhof West“. Zu- und aussteigen kann man an allen Haltestellen der Linie 3. Die Fahrt ist kostenlos.
Nach Heidingsfeld fährt die Straba seit der Eingemeindung 1929. Später wurde die Strecke zum Ostbahnhof verlängert. Seit 1989 fährt die Linie 5 über den Reuterplatz an den Heuchelhof. 2001 wurde der Betrieb der Straßenbahn durch Heidingsfeld eingestellt.